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Wechelunterricht an Grundschulen: So lief der Start in Reutlingen

Die Rückkehr aus dem Schul-Lockdown ist eine logistische Herausforderung

Wechselunterricht an Grundschulen in Reutlingen
Seit gestern gibt’s auch an den Reutlinger Grundschulen Wechselunterricht. Die Notbetreuung läuft allerdings ebenfalls weiter – eine Herausforderung für das Kollegium. FOTO: WEBER
Seit gestern gibt’s auch an den Reutlinger Grundschulen Wechselunterricht. Die Notbetreuung läuft allerdings ebenfalls weiter – eine Herausforderung für das Kollegium. FOTO: WEBER

REUTLINGEN. Gestern ist an Baden-Württembergs Grundschulen der Wechselunterricht gestartet. Jeweils die Hälfte einer Grundschulklasse darf so nach Vorgabe des Landes wieder vor Ort in den Schulen am Präsenzunterricht teilnehmen. Vorgesehen ist, dass jeder Schüler und jede Schülerin zehn Präsenz-Unterrichtsstunden pro Woche erhält. Wie genau die Zeiten verteilt werden, ist den Schulen überlassen.

»Wir sind dafür, dass die Kinder jeden Tag kommen«, sagt Christiane Stieler, Schulleiterin der Jos-Weiß-Schule und unter anderem geschäftsführende Schulleiterin der Reutlinger Grundschulen. Bei halber Klassenstärke erhält an der Jos-Weiß-Schule so jeder Schüler zwei Unterrichtsstunden pro Tag. »Das ist noch weit entfernt vom normalen Alltag«, so Stieler.

Unter normalen Bedingungen wären eigentlich insgesamt 13 Klassen vor Ort. Mehr als die Hälfte der Schülerschaft habe aber bereits vor Beginn des Wechselunterrichts die Notbetreuung in Anspruch genommen. Die wird auch weiterhin angeboten. »Es ist ein Wahnsinnsaufwand«, sagt auch Solveig Schneider, Konrektorin und Lehrerin an der Jos-Weiß-Schule. »Wer muss wo hin, und wer macht was?«, seien derzeit die dominierenden Fragen. Dienstags und donnerstags schaue nun außerdem morgens um 7.20 Uhr ein Mitarbeiter der gegenüberliegenden Kinderarztpraxis vorbei, um die freiwilligen Corona-Schnelltests für Lehrer durchzuführen, berichtet Schulleiterin Stieler.

»Die Kinder haben sich ungemein gefreut, ihre Klassenkameraden wieder zu sehen«, berichtet Markus Wiesner, Schulleiter der Matthäus-Beger-Schule. An seiner Schule kommen die Schüler und Schülerinnen nun zwei Mal pro Woche für jeweils fünf Unterrichtsstunden in den Präsenzunterricht. Die restliche Zeit findet im Fernunterricht statt. »Wir wollten annähernd einen normalen Schultag gestalten können«, begründet Wiesner seine Entscheidung.

Auch er sieht die größte Herausforderung für das Schulkollegium derzeit in der Doppelbelastung aus Wechselunterricht und Notbetreuung. Gestaffelte Pausenzeiten, regelmäßige Desinfektion der Räume und Tische, Lüften und ein Wegeplan sollen mögliche Ansteckungsrisiken minimieren. »Ich hoffe, dass die Maßnahmen sich bewähren«, so Wiesner. (GEA)