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Warum Stadträtin Sarah Zickler gegen eine Baumschutzsatzung ist

FDP-Stadträtin Sarah Zickler ist gegen eine Baumschutzsatzung. Sie wohnt und arbeitet am Lerchenbuckel, der in den Schlagzeilen ist, weil er »nachverdichtet« wird – mit allen Begleiterscheinungen.

Sarah Zickler (37), FDP-Stadträtin und Anwohnerin im Kammweg: »Priorität hat ein qualifizierter Bebauungsplan.« Foto: pr
Sarah Zickler (37), FDP-Stadträtin und Anwohnerin im Kammweg: »Priorität hat ein qualifizierter Bebauungsplan.« Foto: pr
Sarah Zickler (37), FDP-Stadträtin und Anwohnerin im Kammweg: »Priorität hat ein qualifizierter Bebauungsplan.« Foto: pr

REUTLINGEN. Bei Sarah Zickler (37) kommt einiges zusammen: Sie wohnt nicht nur dort, sondern sie handelt dort auch mit Immobilien. Seit Jahren beobachtet sie die Veränderungen ihrer Umgebung – als Anwohnerin und als Immobilienhändlerin . Jetzt kommt eine dritte Perspektive hinzu: Als frisch gewählte FDP-Kommunalpolitikerin soll sie die ganze Stadt im Blick haben. Was also hält sie von gefällten Bäumen und von Bussarden, die auf Balkonen sitzen, weil plötzlich ihre Bäume fehlen?

»Ich kann die Leute verstehen«, sagt die gelernte Psychologin. »Baumschutz im Wortsinn ist eine der wichtigsten Aufgaben der Kommunalpolik.« Eine Satzung zu diesem Zweck freilich hält sie nicht für das geeignete Instrument, solche Vorgänge zu verhindern. Sie kennt andere Städte, in denen die Einführung das genaue Gegenteil bewirkt hat: ein »Kettensägenmassacker von Bochum« zum Beispiel, das einsetzte, bevor der Gemeinderat tagte – so wie in Reutlingen.

Ist die Satzung erst mal durch, kann sich Zickler nicht vorstellen, wie das »Bürokratiemonster« gehandhabt werden soll. Drei Vollzeitstellen wären laut Verwaltung notwendig. Und jeder Baum, der gestutzt werden soll, müsste erst genehmigt werden. In Bochum gibt es 1 700 Anträge pro Jahr, um Bäume zu schneiden oder zu fällen. Jeder Antrag muss vor Ort begutachtet und beschieden werden. Nein, die Verhältnismäßigkeit der Mittel sei da nicht mehr gewahrt. (GEA)