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Warum der Birnbaum beim Tierheim Reutlingen gefällt werden musste

Reutlinger Tierheim-Mitarbeiter sind traurig über »ihren« abgesägten Birnbaum. Stadt musste aus Sicherheitsgründen handeln.

Da drohte dem Birnbaum schon Ungemach.
Da drohte dem Birnbaum schon Ungemach. Foto: Gea
Da drohte dem Birnbaum schon Ungemach.
Foto: Gea

REUTLINGEN-SONDELFINGEN. »Mit Bestürzung mussten wir feststellen, dass ›unser‹ Birnbaum vor dem Tierheim von der Stadt gefällt wurde«, postet das Tierheim auf seiner Facebook-Seite. Dazu der Vermerk: »Wieder ein Baum weniger.« Auch Spaziergänger reiben sich verwundert die Augen, vom Prachtstück ist nur noch ein trauriger Stumpf übrig. Doch der Stadt blieb gar nichts anderes übrig, als den Birnbaum umzulegen, heißt es auf GEA-Nachfrage: Sein Stamm war derart angefault, dass seine Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war.

Umgesägte Bäume erregen immer die Gemüter. Auch die Tierheim-Mitarbeiter fühlen sich »todunglücklich«, wie dem Facebook-Eintrag zu entnehmen ist. Mit seiner Blütenpracht und seinem kühlenden Schatten hätte sie der Birnbaum jedes Jahr »aufs Neue erfreut«, Hornissen und Wespen seien dort herumgeschwirrt, dem Bussard habe er als Pausen- und Aussichtsplatz gedient.

Die traurigen Überreste. FOTOS: TIERHEIM
Die traurigen Überreste. FOTOS: TIERHEIM
Die traurigen Überreste. FOTOS: TIERHEIM

Aus, vorbei – doch der Stadt blieb keine andere Wahl, lässt das Presseamt des Rathauses wissen. Beim jährlichen Kontrollgang entlang der Feldwege stellten die Experten eine »massive Fäulnis am Stamm sowie Pilzfruchtkörper am Stammfuß« des etwa 60 Jahre alten, acht Meter hohen Birnbaums fest. Die Standsicherheit sei deshalb derart beeinträchtigt gewesen, dass nur durch seine Entfernung »die Verkehrssicherheit wieder hergestellt werden konnte«. Letztere ist in diesem Fall der Fällung ausschlaggebend, denn der Baum stand an einem von Spazier- und Gassigängern besonders stark frequentierten Weg. Für alle, die den prächtigen Birnbaum jetzt schon vermissen, gibt es eine gute Botschaft: Die Stadt pflanzt einen neuen Baum, sobald es das Wetter zulässt. Fällen Kommunen Bäume auf öffentlichen Flächen, ist fast immer die gefährdete Verkehrssicherheit der Grund. Oft trifft es Weiden oder Eschen, letztere fast immer wegen des Eschentriebsterbens. Nachpflanzen erübrigt sich bei diesen beiden Baumarten: Dank ihre »Wurzelstockaustriebs« pflanzen sie sich quasi selber wieder nach. (GEA)