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Aktuell Tarifkonflikt

Warnstreiks von Verdi im Reutlinger Erziehungsdienst

Auf dem Reutlinger Marktplatz demonstrieren am Mittwoch im Rahmen eines Warnstreiks kommunale Beschäftigte im Erziehungsdienst für bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und finanzielle Anerkennung.

Gingen für bessere Arbeitsbedingungen in ihrer Branche auf die Straße in Reutlingen: Beschäftigte im Erziehungsdienst. Foto: Stephan Zenke
Gingen für bessere Arbeitsbedingungen in ihrer Branche auf die Straße in Reutlingen: Beschäftigte im Erziehungsdienst.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. Mit den Warnstreiks, die in der vergangenen Woche in mehreren Landkreisen begonnen habe, möchte die Gewerkschaft nun auch in Reutlingen nach einer ergebnislosen zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in Erziehungs- und Sozialberufen  erreichen, dass die Arbeitgeber ein Angebot vorlegen.

Verdi fordert eine bessere und dynamischere Eingruppierung beim Entgelt, einen verbindlichen Ausgleich für Überlastung sowie die Anerkennung von Vor- und Nachbereitungszeiten für das Personal. Auch ein Recht auf Weiterbildung soll es nach dem Willen von Verdi geben.

Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen gehören zwar zum TVöD Tarifvertrag, die Eingruppierungsregelungen sowie weiterer Regelungen etwa zum Gesundheitsschutz sind in einem eigenen Tarifvertrag vereinbart, der erstmals 2009 und dann erneut 2015 verhandelt wurde. Bereits 2020 sollte die dritte Runde stattfinden, diese wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.

Für Verdi stehen in der Verhandlungsrunde drei Schwerpunkte im Vordergrund. Dazu gehören die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit. Verdi und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände verhandeln für rund 330.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen. Von den Verhandlungen betroffen sind aber auch zahlreiche Beschäftigte bei anderen Trägern, die die Verhandlungsergebnisse übernehmen.

Direkt von den Verhandlungen betroffen sind in Baden-Württemberg die kommunal Beschäftigten pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, in der Schulkindbetreuung, in der Sozialarbeit und der Behindertenhilfe. Alleine in der frühkindlichen Bildung sind damit rund 45.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg direkt in kommunalen Einrichtungen betroffen, knapp 60.000 Beschäftigte sind bei Kitas von freien Trägern direkt oder indirekt berührt. Zusammen betreuen sie 473.000 Kinder. Darüber hinaus sind direkt oder indirekt im Land weitere 32.000 Beschäftigte in sozialen Diensten und Einrichtungen von den Verhandlungen betroffen. (GEA)