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Wann kommt der Sommer in Reutlingen und der Region? Ein Wetterexperte erklärt's

Meteorologe Roland Hummel aus Engstingen kündigt eine neue Großwetterlage an. Was das für unseren Sommer bedeutet.

Sonnenbrille
Spätestens ab dem Wochenende soll sich der Sommer von seiner schönen Seite zeigen. Foto: picture alliance / dpa
Spätestens ab dem Wochenende soll sich der Sommer von seiner schönen Seite zeigen. Foto: picture alliance / dpa

REUTLINGEN/ENGSTINGEN. Seit Tagen beherrschen Gewitter und teils heftige Regenfälle das Wetter in Reutlingen und der Region. Diese Wetterlage mit Temperaturen knapp unter 20 Grad scheint sich regelrecht festgesetzt zu haben. Viele fragen sich mit Blick auf den Kalender: »Wann kommt denn endlich der Sommer?« Der Meteorologe Roland Hummel aus Engstingen, der seit mehr als 50 Jahren das Wettergeschehen in der Region im Blick hat, gibt auf diese Frage eine ganz eindeutige Antwort: »Der Sommer kommt jetzt!«

Nach einem eher holprigen Start komme der Juni jetzt in die Gänge und zeige sich von seiner schönen und frühsommerlichen Seite. Der Ableger eines Hochs von den Azoren erreiche in dieser Woche die Region und löse die Gewitter und den Regen ab. »Mit dem Hoch Xenia deutet sich eine Änderung der Großwetterlage an«, erklärt der Meteorologe, der auf der Alb zahlreiche Wetterstationen betreibt. 

Hoch Xenia bringt sommerliche Temperaturen

Zu spüren bekämen wir Xenia schon im Laufe der Woche und ganz deutlich am Wochenende: »Es wird wärmer und freundlicher, am Wochenende sogar richtig sonnig. Echtes Badewetter steht uns bevor«, ist Roland Hummel sicher. Im Gegensatz zu so manchen kleinen Zwischenhochs, die im zu kühlen Frühjahr immer nach kurzer Zeit verschwanden, werde sich Hoch Xenia ausbreiten. Auch in der kommenden Woche werde sich das frühsommerliche Wetter fortsetzen. »Dabei können wir in der Region mit Tageshöchsttemperaturen zwischen 22 und 26 Grad rechnen. Die hochsommerlichen 30 Grad werden wohl nicht erreicht.« Hummel blickt zuversichtlich in die unmittelbare Zukunft.

Was sich so schnell nicht ändern werde, sei die hohe Luftfeuchtigkeit. »Es bleibt schwül.« Das bedeute, dass sich im Laufe eines Tages auch immer wieder Quellwolken bilden könnten und die würden auf der Schwäbischen Alb ein geringes Schauerrisiko mit sich bringen. Hummel umschreibt die kommende Wetterlage so: »Es wird ein ganz klein wenig tropisch: Morgens sind die Wiesen feucht bis nass, die Luftfeuchtigkeit bleibt hoch und es weht kaum ein Wind, der die Quellwolken schnell wegpusten könnte.« Die Sonne habe jetzt richtig viel Kraft und das werde dazu führen, dass sie die feuchte Luft aufheizen werde und sich immer wieder dicke Wolken bilden würden. Warm werde es bleiben.

Natur hat vom Regen profitiert

Einen längeren Ausblick als über die nächsten 14 Tage wagt Roland Hummel allerdings nicht. »Ob es einen trockenen und heißen Sommer ab Juli geben wird, ist nicht vorhersagbar.« Sicher sei aber, dass die Natur nach drei äußerst trockenen Sommern in den vergangenen Jahren vom bisherigen Regen profitieren werde. Insofern habe das durchwachsene und zu kühle Frühjahr durchaus etwas Positives gehabt. Jetzt könne die Natur auch gut in den Sommer starten. (GEA)