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Virtuell im Café plaudern: In Reutlingen jetzt möglich

In Zeiten von Corona fehlen die Kontakte. Im digitalen »Café Schwätzle« in Reutlingen soll trotz allem Begegnung möglich sein

Kaffee
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Illustration Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Illustration
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Illustration
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Illustration

REUTLINGEN. Einfach mal wieder im Café einen Kaffee trinken, ungezwungen mit dem Gegenüber plaudern, neue Leute kennenlernen – das fehlt in Zeiten des Lockdowns vielen. Um trotz allem Begegnung möglich zu machen, hat die Reutlinger Freiwilligenagentur (FWA) gemeinsam mit der Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt Reutlingen und zwei Studierenden der Reutlinger Hochschule das digitale »Café Schwätzle« aufgebaut.

»Den Kaffeeduft müssen Sie sich halt vorstellen«, so Christoph Kullmann von der Freiwilligenagentur bei der Eröffnung des virtuellen Cafés. Gut zwanzig Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren online dabei. Sven Plietzsch, ebenfalls von der FWA, moderierte den gut einstündigen Kaffeeklatsch. Das Thema des Tages: ein Jahr Corona und die damit verknüpften persönlichen Herausforderungen, aber auch positiven Erfahrungen.

Die Teilnehmer sprachen darüber, wie die Pandemie sie aus dem Stress zur Ruhe gezwungen hat, oder, dass sie dadurch ganz neue Hobbys, wie etwa das virtuelle Reisen, entdeckt haben. »Ich habe mich und andere Menschen auf eine ganz neue Weise kennengelernt«, so eine Teilnehmerin. Viele berichteten davon, durch die Situation gezwungenermaßen in Sachen Digitales mehr Routine gewonnen zu haben.

Eine andere Teilnehmerin betonte, dass digitale Teilhabe aber nicht als selbstverständlich angesehen werden dürfe: »Es gibt viele Menschen, die haben kein Endgerät oder kein WLAN.« Digitale Tandem-Partnerschaften zur technischen Unterstützung könnten hier unter anderem eine Hilfe sein. Erste Kontakte hierzu wurden noch während des Kaffeeplauschs geknüpft.

Vereinsamung entgegenwirken

Bei der Entwicklung des digitalen Cafés haben auch die beiden Informatik-Studenten Egzon Shala und Mehmet Yildirim mitgeholfen. Als Projektarbeit im Masterstudiengang Human Centered Computing haben sie sich um die technische Umsetzung gekümmert, die passende digitale Plattform für den Treff herausgesucht und standen dem Team der Freiwilligenagentur bei Fragen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite.

»Wir sind froh, dass wir das Projekt unterstützen konnten«, so der 27-jährige Egzon Shala. »Mit dem Projekt wollten wir auch der Vereinsamung entgegenwirken.« Vielleicht würden ja sogar neue Freundschaften entstehen. Den allerersten Gästen des neuen »Café Schwätzle« jedenfalls hat dieser erste virtuelle Kaffeeplausch gefallen. »Das war wirklich bereichernd«, so das Fazit einer der Teilnehmerinnen.

Das »Café Schwätzle« findet ab sofort immer am ersten und dritten Donnerstag des Monats, jeweils um 17 Uhr statt. Beim nächsten Termin am Donnerstag, 18. März, wird es um bedeutsame Zitate gehen (Zugang über den Link am Textende). Weitere Themenvorschläge können per Mail bei der Freiwilligenagentur eingereicht werden. (mewe)

fwa.reutlingen@gmail.com

https://meet.jit.si/FWA-Reutlingen/ CafeSchwaetzle