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Umweltpreis von Stadt Reutlingen und Fair-Energie verliehen

Umweltpreis von Stadt und Fair-Energie geht an fünf Einrichtungen, Einzelpersonen und Initiativen

Gratulation von OB Barbara Bosch an die Nachwuchs-Umweltschützer »Dreikäsehochs« der Katharinen- kirchengemeinde.  FOTO: LEISTE
Gratulation von OB Barbara Bosch an die Nachwuchs-Umweltschützer »Dreikäsehochs« der Katharinen- kirchengemeinde. FOTO: LEISTER
Gratulation von OB Barbara Bosch an die Nachwuchs-Umweltschützer »Dreikäsehochs« der Katharinen- kirchengemeinde. FOTO: LEISTER

REUTLINGEN. »Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer«, sagte Thomas Höfer vom Naturschutzbund (NABU) bei der Umweltpreis-Verleihung im Foyer des Reutlinger Rathauses. Weil immer weniger Schwalben Möglichkeiten finden, ihre Nester unter Hausdachvorsprüngen zu bauen oder in offenen Ställen, kamen die Aktiven des NABU auf die Idee, geeignete Häuser zu suchen, den Besitzern per Hubsteiger sozusagen ans Dach zu steigen und dort Schwalbennester zu installieren.

Ein tolles, förderwürdiges Vorhaben, sagten Stadt und Fair-Energie. Oberbürgermeisterin Barbara Bosch überreichte während der kleinen Feierstunde eine Urkunde. Voraussetzung für alle Förderpreise war die jeweilige Idee, die noch nicht umgesetzt war, wie Heike Jacob, Sachbearbeiterin im Fachgebiet Klima-, Natur- und Bodenschutz bei der Stadt, am Rande der Veranstaltung erläuterte.

Ein Projektkonzept hatte bis Ende April eingereicht werden müssen, wie es die Evangelische Katharinenkirchen-Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus im Vollen Brunnen getan hatte: Zusammen mit der Kleinkindgruppe »Dreikäsehoch« wurde zwischen Mai und Oktober ein Kompost gebaut, um Essensreste und Grünabfälle der Wiederverwertung zuzuführen. »Wir sind als nachhaltige Kirchengemeinde schon vor Jahren ausgezeichnet worden«, sagte Kirchengemeinderat Frank Höfner.

Thema Wiederverwertung

Um Wiederverwertung ging es auch bei Elke Pikkemaat, die mit ihrem Büro »reDesign« aus alter Kleidung neue Mode fertigt – sie hatte einen »Upcycling-Workshop« angeboten, um mit viel Kreativität aus Altem Neues zu gestalten. Auch sie wurde mit einem zwischen 500 und 900 Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Hinzu kamen zwei Anerkennungspreise, einer für die katholische St. Wolfgangschule: »Die Erneuerung der mehr als 50 Jahre alten Heizungsanlage stand bei uns an«, erläuterte Rektorin Birgit Scheurer. »Um auch das Schwimmbad mit beheizen zu können, haben wir uns für ein Blockheizkraftwerk entschieden.« Das verdiene Anerkennung, so OB Bosch.

Gleiches gelte auch für das Vorhaben der »Windelrocker Sondelfingen«: Der Naturkindergarten hatte sich dafür entschieden, auch für die Kleinsten, die »Wald- und Wiesen-Rocker«, eine Krippe in der Natur zu schaffen, wie Corinna Walther als Vorstand der Initiative mit der Einrichtungsleiterin Stefanie Körner erläuterte. Ein Grundstück war mit der Hilfe von Bezirksbürgermeister Werner Schenk schnell gefunden, die Wahl für eine Unterkunft fiel schließlich auf ein mongolisches Rundzelt, das nun aufgestellt werden soll. Unterstützt wurde die Initiative mit dem Anerkennungspreis zur Anschaffung eines »Bollerwagens« und von Werkzeugen, die für den Aufenthalt in der Natur unabdingbar sind.

Barbara Bosch hatte in ihrer Einführungsrede darauf hingewiesen, dass der Umweltpreis schon seit 20 Jahren alle zwei Jahre vergeben werde. Seit 2014 heißt er »Förderpreis Umwelt, Natur und Klimaschutz«. Um teilzunehmen und gefördert zu werden »zählt die gute Idee«, so die Oberbürgermeisterin. Und: Obwohl momentan in der Stadt die Diskussion um Diesel und Stickstoffoxide »alles andere überlagert«, habe Reutlingen doch schon enorme Anstrengungen im Umwelt- und Klimaschutz vorangetrieben. »Aber das Thema muss uns natürlich auch weiter beschäftigen«, so Bosch. (nol)