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Streit beim Reutlinger Mineralwasser-Abfüller Romina geklärt: Firma nun in Tarifgemeinschaft

Nach einem Streit um Tarifverträge haben sich Gewerkschaft und das Unternehmen nun geeinigt.

Gebäude und Lastwagen des Mineralwasserabfüllers Romina in Reutlingen-Rommeldbach. Foto: Romina/PR
Gebäude und Lastwagen des Mineralwasserabfüllers Romina in Reutlingen-Rommeldbach.
Foto: Romina/PR

REUTLINGEN-ROMMELSBACH. Der Streit um die Anerkennung von Tarifverträgen der baden-württembergischen Mineralbrunnenindustrie bei der Romina Mineralbrunnen GmbH in Reutlingen-Rommelsbach (140 Beschäftigte) ist beigelegt. Das Unternehmen, bisher Mitglied im Arbeitgeberverband der Ernährungsindustrie Baden-Württemberg, aber ohne Tarifbindung, ist nun Vollmitglied in der Tarifgemeinschaft der Mineralbrunnenindustrie. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hervor. Auch Romina-Geschäftsführer Achim Jarck bestätigte dem GEA auf Anfrage diesen Sachverhalt.

Durch die Mitgliedschaft von Romina in der Tarifgemeinschaft würden alle tarifvertraglichen Regelungen endlich auch bei Romina gelten, freute sich Karin Brugger, Geschäftsführerin der NGG-Region Ulm-Aalen/Göppingen, gemäß Pressemitteilung. Der für heute, 9. Juli, angesetzte Verhandlungstermin zwischen Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertretern über einen Anerkennungstarifvertrag sei daher abgesagt worden. Dieser Zeitung sagte Brugger, gegebenenfalls hätte der Firma ein Dauerstreik gedroht. Eine Urabstimmung habe eine Zustimmung von über 90 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb dafür ergeben. »Die Beschäftigten haben für ihren Anspruch auf sichere Löhne und Arbeitsbedingungen großartig gekämpft«, sagte Brugger und erinnerte an den Warnstreik am 1. Juli von 5 bis 22 Uhr bei Romina, der dazu geführt habe, dass ganztägig kein Mineralwasser abgefüllt worden sei.

Romina-Geschäftsführer Jarck kommentierte, dass die Beschäftigten nun »noch ein weiteres Stück Papier bekommen«. Er wies erneut darauf hin, in den Arbeitsverträgen der gewerblichen Arbeitnehmer stehe, dass Romina den Tarifvertrag anwende. Bei den Angestellten sei dies nicht so. Allerdings zahle Romina diese sogar teilweise über Tarif – die Angestellten arbeiteten aber bislang 40 statt 38 Stunden (gemäß Tarifvertrag) pro Woche. Um weitere Unruhe zu vermeiden, sei die Firma nun Vollmitglied der Tarifgemeinschaft. Einige Angestellte hätten den Betriebsrat aber »in die Mangel genommen«; denn sie fühlten sich von Romina gut behandelt. Die genauen Auswirkungen der neuen Lage müssten noch berechnet und geprüft werden. (rog)