»Sternenfunkeln in Kinderaugen« wieder in der Citykirche

REUTLINGEN. Die Weihnachtsgeschenkeaktion »Sternenfunkeln in Kinderaugen« kehrt zurück in die Citykirche am Nikolaiplatz: Nach einer bewusst ausgelagerten Zwischenlösung unter anderer Regie im vorigen Jahr nehmen die federführende Citykirche samt ihrer Kooperationspartner Caritas und Diakonie das Heft des Handelns wieder in die Hand.

Ab Mittwoch, 21. November, werden die Sterne mit Wünschen bedürftiger Kinder aus Reutlinger Familien demnach wieder an einem Wunschbaum im Altarraum der Nikolaikirche hängen. Wer möchte, kann sie dort »pflücken«, das Geschenk besorgen und bis spätestens Freitag, 14. Dezember, in die Citykirche bringen. Alle 865 Kinderwünsche gingen dank der Hilfsbereitschaft vieler Menschen 2017 in Erfüllung – und das, obwohl es zunächst so ausgesehen hatte, als würde die Aktion gar nicht stattfinden.

Mit Gutscheinheft

Denn eigentlich hatten Citykirche, Caritas und Diakonie wegen Unregelmäßigkeiten, zu denen es bei der Verwendung von Spendengeldern zwischen 2013 und 2015 gekommen war, schweren Herzens beschlossen, die Aktion auszusetzen, bis alles aufgearbeitet und die Wiederholungsgefahr gebannt war. »Der Kinder wegen« – denn sie wären die Leidtragenden gewesen – kam es, initiiert vom Reutlinger General-Anzeiger, zu einer konzertierten Aktion von Stadträten, GEA, Sozialbürgermeister Robert Hahn und dem Kolpinghaus zur Zwischenlösung in abgespeckter Form, unter anderer Federführung und an einem anderen Standort – im ausgedienten Tonne-Büro im Spitalhof.

Außerdem wurde die zuvor komplexe, unübersichtliche Vergabepraxis vereinfacht: Wünsche äußern konnten nur Kinder aus einkommensschwachen Familien, die über das Reutlinger Kindergut-scheinheft verfügten. Diese simple und eindeutige Regelung hat die Citykirche nun für die Neuauflage der regulären »Sternenfunkeln«-Aktion übernommen – und Kinder bis 14 Jahre einbezogen, die das Reutlinger Gutscheinheft besitzen.

Beide Zielgruppen wurden von der Stadt bereits Mitte Oktober angeschrieben und können derzeit noch bis 24. November ihre Wünsche einreichen. Wunsch-Annahmestelle ist nicht die Citykirche, sondern das nicht mehr bewohnte GWG-Gebäude auf der Echazinsel, Lederstraße 76/1. Weil das ehemalige Tonne-Büro nicht mehr zur Verfügung stand, habe sich die Stadt sehr um eine ebenfalls zentral gelegene Alternativlösung bemüht, berichtet Ulrike Neher-Dietz, katholische Pastoralreferentin in der Citykirche.

Zusammen mit Dr. Martin Willmann, kommissarischer Citykirchen-Geschäftsführer von evangelischer Seite, freut sie sich darüber, dass das »Sternenfunkeln« – von der Wunsch-Annahmestelle abgesehen – 2018 wieder am Ursprungsort angesiedelt ist und die Voraussetzungen dafür geschaffen wurden, dass künftig alles rund läuft. »Wir glauben, dass wir die Hausaufgaben gemacht haben«, sagt Martin Willmann.

Vertraglich geregelt

So wurde der Gesellschaftervertrag der Citykirche überarbeitet und ein weiterer Vertrag, der bisher nur für die Aktion »Sterntaler« – ebenfalls zugunsten benachteiligter Kinder – galt, generell auf Hilfsaktionen ausgeweitet, in die die Citykirche involviert ist.

Die Finanzen laufen künftig über die Caritas, dort ist jetzt auch das Spendenkonto für »Sternenfunkeln in Kinderaugen« angesiedelt: Falls jemand lieber Geld spendet, anstatt selbst Geschenke einzukaufen. (GEA)