REUTLINGEN. Das Reutlinger Stadtarchiv meldet neuerliche Fahndungserfolge: Nach Veröffentlichung einer Handvoll historischer Aufnahmen vor gut fünf Wochen ist es Lesern abermals gelungen, etliche der im GEA-Lokalteil abgedruckten Motive hieb- und stichfest zu identifizieren: die Ortsansicht von 1956 zeigt Oferdingen, die Siedlung auf der Alb (1969) konnte als Erpfingen lokalisiert werden, beim 1981 abgelichteten Flecken handelt es sich um Sonderbuch bei Zwiefalten, und das einem Fotografen im Jahr 1957 vor die Linse gelangte Mehrfamilienhaus steht in Metzingen – um exakt zu sein: in der Nürtinger Straße 114.
Kein Wunder also, dass Archivar Roland Brühl und Team begeistert und schon gespannt sind, ob zeitungslesende Foto-Detektive auch heute wieder den richtigen Riecher haben und Lichtbilder von anno dazumal aus der städtischen Sammlung lokalisieren können.
Wobei Brühl diesmal, mit Blick auf den Beginn der Sommerferien, ausschließlich Urlaubsimpressionen ausgewählt hat, die ihm und seinen Kollegen Rätsel aufgeben. Ist von ihnen doch allenfalls das Aufnahmedatum bekannt.
In den Bilderfundus gerieten die Motive überwiegend aus Privatnachlässen. Sie sind Teile einer Kollektion, die rund 500 000 Aufnahmen umfasst, die jetzt sukzessive digitalisiert werden und von denen ihre Hüter – mangels fehlender oder lückenhafter Beschriftung – mitunter nicht wissen, was oder wen sie darstellen.
»Das Interesse an alten Bildern ist groß«, freut sich Brühl. »Deshalb arbeiten wir konsequent an der Onlinestellung unserer Fotodatenbank. Wir können dann voraussichtlich 200.000 Aufnahmen mit Beschreibungen im Netz präsentieren.« Was er und seine Kollegen zu ihrem ausdrücklichen Bedauern indes nicht können, ist, jede einzelne Hinweismail zu beantworten. »Diesbezüglich bitten wir um Nachsicht.« Denn angesichts der Fülle an Zuschriften kämen Brühl und Team schlichtweg nicht mehr rum, wenn sie jedem Foto-Detektiv Rückmeldung geben müssten. Dankbar sind sie für das Engagement der GEA-Leser trotzdem. Sogar sehr. Was an dieser Stelle einmal mehr betont sei. (GEA)
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BITTE MELDEN
Wer meint, den Aufnahmeort eines der abgedruckten Bilder zu kennen, ist gebeten, sich per Mail ans Reutlinger Stadtarchiv zu wenden. Und zwar bitte direkt. Der Weg über den GEA, der mitunter von Lesern eingeschlagen wird, ist ein Umweg, der zu Verzögerungen führt. (GEA) stadtarchiv@reutlingen.de