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Stadt Reutlingen versucht Fördergelder zu retten

Lead-City-Programm: Stadt möchte Bundesförderung für den Schnellradweg auf anderes Projekt übertragen.

Überwucherte Honauer Bahntrasse in der Oststadt: Auf ihr soll Reutlingens erster Radschnellweg entstehen.  FOTO: NIETHAMMER
Überwucherte Honauer Bahntrasse in der Oststadt: Auf ihr soll Reutlingens erster Radschnellweg entstehen. FOTO: NIETHAMMER
Überwucherte Honauer Bahntrasse in der Oststadt: Auf ihr soll Reutlingens erster Radschnellweg entstehen. FOTO: NIETHAMMER

Reutlingen. »Für den Radschnellweg ist das Lead-City-Programm vom Tisch«: Was sich abzeichnete, bestätigte Baubürgermeisterin Ulrike Hotz am Rande eines Pressetermins mit der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Bleiben die Fördergelder aus dem Topf, der in der Modellstadt Reutlingen die Luftreinhaltung vorantreiben soll, trotzdem unter der Achalm?

Diese Frage dürfte zu den spannendsten Themen gehört haben, die die Baubürgermeisterin mit dem hohen Besuch aus Berlin im nicht öffentlichen Teil eines Treffens besprochen hat. Es geht um immerhin bis zu 2,5 Millionen Euro, die aus Berlin gen Reutlingen überwiesen werden sollten. Doch der Geldfluss ist geknüpft an einen strengen Zeitplan, der die Fertigstellung des Radschnellwegs bis zum 31. Dezember 2020 vorsieht: Das kann die Stadt nach den Kalamitäten mit dem Land um die Entwidmung der Bahntrasse (der GEA berichtete) nicht einhalten. Kann das Geld auf ein anderes Projekt übertragen werden, etwa auf die geplante Mobilitätsstation mit Fahrradparkhaus beim Zollamt?

Einiges spricht dafür, und Ulrike Hotz mochte dies auf GEA-Nachfrage nicht dementieren. Auch hier ist allerdings Eile geboten angesichts der Zeitvorgabe. Allzu komplexe Vergabeverfahren könnten auch dieses Bemühen torpedieren.

Kommt der Schnellradweg, über den so viel geredet und gestritten wurde, überhaupt? »Wir bauen ihn – aber nicht so schnell«, erklärte Hotz. Die Finanzierung soll nun von einem Bund-Länder-Programm unterstützt werden. (GEA)