Logo
Aktuell Aktion

Stadt bittet Bürger um Hilfe: So können Sie mitmachen

Reutlingen will attraktiver werden. Die Stadt fördert die besten drei Vorschläge mit 5.000 Euro

Gespannt auf die Ideen der Bürger: Oberbürgermeisterin Barbara Bosch.  FOTO: STADT
Gespannt auf die Ideen der Bürger: Oberbürgermeisterin Barbara Bosch. FOTO: STADT
Gespannt auf die Ideen der Bürger: Oberbürgermeisterin Barbara Bosch. FOTO: STADT

REUTLINGEN. Bürgerbeteiligung funktioniert nur, wenn sich Bürger beteiligen. Davon ist Rainer Kurze überzeugt. Deshalb will er sich einbringen. Dass es in Reutlingen dazu aktuell eine gute Gelegenheit gibt, kommt ihm gerade recht. Die Rede ist vom »Käpsele«-Projekt. Im Zuge des Markenbildungsprozesses hat die Stadt bekannt gegeben, die drei besten Vorschläge für Events und Projekte, die Menschen für die Stadt begeistern, mit 5 000 Euro zu fördern.

Zehn Vorschläge sind im Rathaus bereits eingegangen. Darunter einer vom Reutlinger Naturtheater, den Kurze als Vorsitzender initiiert hat. Was genau die Idee ist, will er nicht verraten. Nur so viel: »Wir haben uns etwas überlegt, wo sich die Vereine einbringen können und die Bevölkerung am Ende profitiert«, sagt Kurze. Der eingereichte Vorschlag passt zum Thema »entspannte Einkaufsstadt«, das sich nach der großen Bürgerbefragung vom Frühjahr, neben »starker Wirtschaftsstandort« und »attraktive Lage« als eine der Stärken Reutlingens herausgestellt hat.

Die Befragung hat auch ergeben, dass Reutlingen in einigen Bereichen noch Luft nach oben hat. Das weiß auch Kurze. Doch »es reicht nicht aus, nur zu meckern. Man muss auch etwas tun«, sagt der 58-Jährige. Reutlingen ist seine Heimat, er ist hier aufgewachsen, fühlt sich wohl. Deshalb will er helfen, dass sich Reutlingen weiterentwickelt. Dabei sieht er jeden in der Pflicht. Denn: »Eine Stadt kann nur so gut sein, wie ihre Bürger.«

»Es reicht nicht aus, nur zu meckern. Man muss auch etwas tun«

Die Stadtverwaltung hofft auf eine große Beteiligung. Bis zum 31. Dezember können Reutlinger Einwohner, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, noch Vorschläge einreichen. »Die Hürden für eine Idee sind nicht hoch«, sagt der Leiter des städtischen Presseamt Wolfgang Löffler. Sein Appell: »Traut euch! Es kostet nichts, außer Gedanken und das Ausfüllen des Bewerbungsformulars.«

Es müssen keine Ideen sein, die es noch nirgends gibt. »Man darf sich inspirieren lassen«, so Löffler. Wünschenswert sind auch Vorschläge aus den Bereichen Sport und Kultur. Wichtig ist, dass sämtliche Vorschläge realisierbar sind und zu den Stärken Reutlingens passen.

Bei der Umsetzung werden die drei Gewinner nicht auf sich alleine gestellt sein, verspricht Löffler. Stadt und Stadtmarketing helfen beispielsweise bei Werbung, Genehmigungen oder bei der Sponsorensuche, falls das Projekt mehr als die 5.000 Euro Preisgeld verschlingt.

Bevor die Bürger online über die Einsendungen abstimmen, wird eine Jury aus Reutlinger Marketing-Experten prüfen, ob sie den Bewerbungskriterien entsprechen. (GEA)

 

UMGESETZTE PROJEKTE

Einige Städte haben bereits Bürger-Projekte umgesetzt. In Mainz beispielsweise bieten Winzer an Samstagen einen Weinausschank an. Was als lockerer Treffpunkt startete, ist inzwischen unter dem Motto »Marktfrühstück« ein Kult-Event geworden. Strandatmosphäre kommt in Karlsruhe auf, wenn das Sommerfestival »Zeltival« auf einem Gartengelände mit Liegestühlen gefeiert wird. Bielefeld richtet das internationale BMX-Turnier »Knights of Flatland« auf der Sparrenburg aus, dem Wahrzeichen der Stadt. Und in Esslingen haben Ehrenamtliche einen Stadtstrand mit Beachvolleyball- Feld und Konzerten organisiert. (GEA)