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SSV-Derby: Mann wirft Böller auf Polizistin, Fans stürmen aufeinender zu

Beim Pokalfinale zwischen dem SSV Reutlingen und dem SSV Ulm ist lange Zeit alles friedlich. Nach dem Spiel kommt es aber zu Zwischenfällen.

REUTLINGEN. Durchatmen bei der Polizei: Das Derby der rivalisierenden Teams SSV Reutlingen und SSV Ulm verlief weitgehend friedlich. Ganz ohne Zwischenfall kam der Abend jedoch nicht aus. Gleich nach Spielbeginn wurde im Gästeblock des Kreuzeichestadions von vermummten Personen Pyrotechnik gezündet. Ein Ordner wurde dabei verletzt und anschließend beleidigt.

Aufgrund des bekannten, rivalisierenden Verhältnisses mancher Fangruppen und der Erfahrungen aus vergangenen Begegnungen wurde das Spiel als sogenanntes Hochrisikospiel eingestuft. Reutlinger Fangruppen wurden durch Anhänger des VfB Stuttgart und des FC St. Gallen unterstützt, die Ulmer Fans wurden von befreundeten Fangruppen aus Aalen, Oberhausen und Kaufbeuren verstärkt. Unter den Fans beider Mannschaften befanden sich insgesamt rund 470 Personen, die nach polizeilichen Erkenntnissen als problematisch oder gewaltbereit gelten.

Während die Anreise der Ulmer Fans noch reibungslos verlief, kam es bei der Abreise nach Spielende zu einem Vorfall beim Verkehrsübungsplatz. Zwei rivalisierende Fangruppen stürmten aufeinander zu. Im letzten Moment gingen die Einsatzkräfte dazwischen und verhinderten die drohende Auseinandersetzung, sagte Polizeipressesprecherin Andrea Kopp. Der Wasserwerfer musste dafür nicht eingesetzt werden, wohl aber ein Hubschrauber, der für kurze Zeit zur Überwachung der Lage am Himmel kreiste.

Bei dem Vorfall verteilte die Polizei 40 Platzverweise gegen Ulmer Fans. Anschließend kam es noch zu einem Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz und und einem tätlichen Angriff auf eine Polizistin. Ein Reutlinger Fan hatte einen Böller auf eine Beamtin der Polizeireiterstaffel geworfen und sie körperlich angegriffen. Sie blieb zum Glück unverletzt.

Trotz dieser Zwischenfälle zieht die Polizei ein positives Fazit. »Aus Polizeisicht ist das Konzept der konsequenten Fantrennung aufgegangen«, sagt Andrea Kopp. Positiv habe sich auch ausgewirkt, dass man mit 500 Einsatzkräften inklusive Polizeireitern angerückt sei. Die Ulmer Fans wurden von der Polizei zum Stadion eskortiert und wieder zu Bahnhof zurück. (GEA/pol)