Logo
Aktuell Corona

Sechs Tote über Ostern in Einrichtungen der Bruderhaus-Diakonie

Bruderhaus-Diakonie: Viele Infizierte

Eine Virologin testet Proben auf das Coronavirus
Eine Virologin testet Proben auf das Coronavirus. Foto: Peter Steffen/dpa/Symbolbild
Eine Virologin testet Proben auf das Coronavirus. Foto: Peter Steffen/dpa/Symbolbild

KREIS REUTLINGEN. In drei Einrichtungen der Altenhilfe der Bruderhaus-Diakonie sind über die Ostertage sechs Bewohner gestorben. »Wir bedauern den Tod dieser sechs Bewohner aus Einrichtungen in Reutlingen, Gönningen und Bad Urach sehr«, erklärt Tobias Staib, Fachlicher Vorstand der Bruderhaus-Diakonie. »Unser ganzes Mitgefühl gilt den Angehörigen.«

Zugleich gebe es auch in diesen Einrichtungen Bewohner, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus wieder gesund seien.

Um einen genauen Überblick über mögliche Infektionen von Bewohnern mit dem Coronavirus zu haben, hatten sich Leitungen der Bruderhaus-Diakonie vor gut einer Woche an die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg mit der Bitte gewendet, insbesondere in stationären Einrichtungen der Altenhilfe, der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie flächendeckende Tests vorzunehmen (siehe Artikel »Höhere Fallzahlen«).

Auch über die Ostertage waren Mitarbeiter der mobilen Abstrichdienste des Gesundheitsamts Landkreis Reutlingen in Einrichtungen der Bruderhaus-Diakonie in der Region unterwegs. In 13 Häusern sind Bewohner und Mitarbeiter bereits getestet worden, in vielen Fällen stehe das Ergebnis jedoch noch aus.

Dort, wo erste Testergebnisse vorliegen, zeigt sich laut Bruderhaus-Diakonie, dass sich zumeist mehr Bewohner mit dem Coronavirus angesteckt haben als es zunächst die äußeren Symptome der Betroffenen vermuten ließen.

»Obwohl Bewohner mit Verdacht auf eine Infektion oder mit nachgewiesener Infektion umgehend von den weiteren Personen im Haus isoliert wurden, alle Mitarbeiter mit Schutzkleidung ausreichend versorgt sind, die Ausgangs- und Besuchsgebote eingehalten werden, müssten für eine Aussage, wer ist aktuell genau infiziert und wer nicht, eigentlich täglich Tests realisiert werden«, erläutert Tobias Staib.

Auch Gesunde isolieren?

So betrage die Zeit zwischen der Ansteckung mit dem Virus und dem Ausbruch der Erkrankung nach aktueller Einschätzung von Ärzten zwischen fünf und 14 Tagen. Die Teams seien in allen Einrichtungen »mit großer Sorgfalt und hohem Engagement im Einsatz«. Sicherheit gäben aber nur die Testergebnisse. Alternativ müssten alle Bewohner, auch aktuell noch gesunde, ab sofort einzeln isoliert leben, ergänzt Staib. Dies bedürfe jedoch einer Anordnung des jeweils zuständigen Gesundheitsamts.

Tests auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus fanden in den Seniorenzentren am Markwasen Reutlingen, Gustav-Werner-Stift Reutlingen sowie Walddorfhäslach, Betzingen, Gönningen, Mittelstadt und Pliezhausen statt, darüber hinaus in den Seniorenzentren Grünes Herz und Herzog Christoph in Bad Urach sowie im Martha-und-Paul-Stäbler-Stift in Münsingen.

Weitere Tests erfolgten in Einrichtungen von Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie im Fachpflegeheim Haus Liesental in Münsingen-Buttenhausen, im Unterstützungszentrum Gustav-Werner-Straße sowie im Haus Schwalbenstadt in Dettingen. (eg)