REUTLINGEN. Nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats wünscht sich der VCD Reutlingen jetzt eine schnelle und möglichst reibungsarme Umsetzung des neuen Stadtbuskonzepts, schreibt Sprecher Peter Stary. Der Verkehrsclub begrüßt insbesondere den geplanten 20-Minuten-Takt montags bis freitags tagsüber und den 30-Minuten-Takt in der übrigen Zeit. Offenbar hätten die bundesweiten Negativschlagzeilen gewirkt, in denen der Reutlinger Ledergraben regelmäßig als einer der dreckigsten Orte Deutschlands angeprangert wurde, mutmaßt man beim VCD.
Auch innerhalb der Reutlinger VCD-Gruppe gebe es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob die Kapazität der Gartenstraße als Nahverkehrsachse für die Buslinien und längerfristig auch für die Stadtbahnlinien ausreicht, wenn dort gleichzeitig Kfz-Individualverkehr zugelassen ist. Es sei Aufgabe der Planer, darüber schnell und überzeugend zu informieren.
Kritik: Zu wenig kundennah
Nach Ansicht des VCD sind die »deutlichen Mängel und die jahrzehntelange Stagnation« beim bestehenden Reutlinger Stadtbusverkehr aber nicht ausschließlich durch eine überholte Konzeption begründet. Man macht auch »mangelnde Kundennähe und einen teilweise ignoranten Umgang mit den Fahrgästen« dafür verantwortlich, dass sich in Reutlingen – mehr als in vergleichbaren Städten – Bürger lieber in ihr Auto statt in die Busse der RSV setzten. Stary nennt als Negativbeispiele die monatelange ersatzlose Streichung der wichtigen Haltestellen Unter den Linden/Hauptbahnhof sowie die über mehrere Monate nicht funktionierenden Anzeigesysteme am ZOB, dem Zentralen Omnibusbahnhof. (eg/GEA)