REUTLINGEN. 600 Meter Fahrbahn in Richtung Rommelsbach werden im Moment (neben vielen anderen Baustellen auf Reutlingens Straßen) saniert, ausgebessert und »asphaltiert«, wie Bernd Eger vor Ort sagte. »Geteert« werde schon seit Jahrzehnten nicht mehr, wie der Leiter der städtischen Tiefbauabteilung sagte. Schon seit den 1970er-Jahren werde kein Teer mehr auf die Fahrbahnen aufgebracht. »Teer ist extrem teuer zu entsorgen, denn dabei handelt es sich um Sondermüll«, sagte Bernd Eger.
So alt sei der Belag der Rommelsbacher Straße aber nicht, der nun entfernt wird. Schon bei der letzten Sanierung wurde dort mit Bitumen gearbeitet, sagte Jochen Strey, städtischer Fachgebietsleiter für den Straßenbau. Und der neue Belag sei auch solch eine Bitumenschicht, die derzeit von riesigen Asphaltmaschinen aufgebracht wird. Zwischen der Kreuzung Unter den Linden, Emil-Adolff- und Jakobstraße ist die Rommelsbacher Straße also im Moment gesperrt – zumindest für den Verkehr stadteinwärts, von Stuttgart kommend.
Baulärm unvermeidbar
Die Ausschilderung für die Umleitung sei laut Projektleiter Steffen Stegmaier sehr aufwendig. Der Verkehr werde an der Möbel-Roller-Kreuzung auf die Ost-West-Trasse der Schieferstraße umgeleitet, dann in die Emil-Adolff-Straße rein und von dort weiter in Richtung Innenstadt. Stadtauswärts werde der Verkehr während drei der vier Bauabschnitte direkt an der Baustelle vorbei geleitet. Der letzte Bauabschnitt, im erwähnten Kreuzungsbereich, soll am 6. September angegangen werden und drei Tage später fertig sein.
»Am Sonntag vor Ferienende ist geplant, noch die Markierungen aufzubringen – das ist allerdings wetterabhängig, bei Regen geht das nicht«, betonte Bernd Eger. Innerhalb dieser letzten vier Baustellentage werde eine andere Umleitung ausgeschildert, denn: Das Ein- und Ausfahren in die und aus der Emil-Adolff-Straße sei dann nicht möglich.
»Wir hatten bisher keine Beschwerden über die Baustelle von Verkehrsteilnehmern«, sagte Eger. Anwohner hätten sich zwar wegen des Baulärms beklagt – aber der sei nun mal nicht zu vermeiden. Bis Ferienende soll die Baustelle fertig sein, dann können wieder, wie gewohnt, mehr als 16 000 Fahrzeuge über diesen Teilabschnitt der Rommelsbacher Straße fahren.
Insgesamt 6 500 Quadratmeter Asphaltdeckschicht werden laut Bernd Eger nun aufgebracht. Der Untergrund sei noch nicht sanierungsbedürftig, da werde nichts gemacht. Die Kosten belaufen sich nach Worten des Tiefbau-Abteilungsleiters auf rund eine halbe Million Euro – »im Haushalt der Stadt ist ein Betrag von 1,9 Millionen Euro für die Erneuerung der Stadtstraßen drin, die Rommelsbacher Straße ist ein Teil davon«, so Eger.
Natürlich seien die Arbeiten mit all den anderen Baustellen in der Stadt abgestimmt, dazu gebe es ja ein Baustellen-Management – und das auch, wenn einige der Baugruben momentan von der Fair-Netz betrieben werden, um Fernwärmeleitungen zu legen. Im kommenden Jahr stehen den Autofahrern aber noch größere Maßnahmen mit voraussichtlich noch viel mehr Beeinträchtigungen bevor: »Dann sind die Hochbrücken an der Schieferstraße dran«, sagte Bernd Eger. Die dafür prognostizierte Bauzeit beträgt voraussichtlich ein halbes Jahr – für eine von den beiden Brücken. Also auch ein halbes Jahr Verkehr mit nur einer Spur in beide Richtungen.
Im vergangenen Jahr ist die Fahrbahn der Rommelsbacher Straße zwischen Möbel Roller und dem Tunnel erneuert worden, weitere Straßensanierungen an der Ein- und Ausfallstraße stehen frühestens 2020 oder 2021 an, wie Bernd Eger betonte.
Weitere Maßnahmen sind für das kommende Jahr geplant, da soll vor allem der Radmasterplan baulich angegangen werden. Apropos Fahrradfahrer: Die dürfen im Moment in der Rommelsbacher Straße auf den Gehwegen die Baustelle passieren, wie Steffen Stegmaier beim Vororttermin erläuterte. (GEA)