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Saharastaub und Blutregen kommen nach Reutlingen zurück

Die nächste Ladung Saharastaub ist auf dem Weg nach Reutlingen. Auch Blutregen wird wohl erneut vom Himmel fallen. Das sind allerdings nicht die einzigen Wetterphänomene in dieser Woche.

Die Achalm und Betzingen - rot eingefärbt durch Saharastaub.
Die Achalm und Betzingen - rot eingefärbt durch Saharastaub. Foto: Jürgen Meyer
Die Achalm und Betzingen - rot eingefärbt durch Saharastaub.
Foto: Jürgen Meyer

REUTLINGEN. Eine große Staubwolke aus der Sahara ist erneut im Anflug auf Reutlingen und die Region. »Von Dienstag an erreichen uns größere Mengen des Saharastaubs«, sagt Clemens Steiner, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), dem GEA. Von Spanien und Frankreich kommend zieht der Saharastaub am Dienstag auch über Reutlingen hinweg. Am Vormittag und Mittag werde man davon noch nicht viel merken, erklärt Steiner »Erst am Abend zur Dämmerung wird es spektakulär«, prophezeit er. »Da es im Verlaufe des Dienstags vermehrt zur Wolkenbildung kommt, könnte es sogar noch farbenfroher als beim letzten Mal werden.«

Erst vor knapp zwei Wochen hatte Saharastaub den Himmel gelblich und rötlich gefärbt. Damals hinterließ sogenannter »Blutregen« eine gelb-braune Schicht auf allem, was nicht rechtzeitig ins Trockene geschafft werden konnte: Mülltonnen, Pflanzenkübel, Autos. An den Autowaschanlagen in Reutlingen und Umgebung bildeten sich lange Warteschlangen.

Auch bei der kommenden Saharastaubwolke kann es laut Steiner zu Blutregen kommen. Während es am Dienstag »keine nennenswerten Niederschläge« geben wird, kommt »der Feinstaub mit dem Niederschlag am Mittwoch nach unten«, sagt der DWD-Meteorologe. »Die Feinstaubkonzentration ist aber diesmal insgesamt schwächer.« Heißt: Die Autos werden nicht ganz so stark verschmutzt wie vor zwei Wochen.

Ein weiterer Unterschied zum vergangenen »Besuch« des Saharastaubs: »Er ist schnell wieder vorbei.« Laut Steiner gebe es nun eine »dynamische Wetterlage«. Spätestens mit dem Regen am Donnerstag sei das Thema dann vorerst erledigt. 

»Über Deutschland haben wir im Durchschnitt an 30 bis 100 Tagen im Jahr Saharastaub in der Luft - meist allerdings in kaum oder gar unsichtbaren Konzentrationen«, erklärt Harald Flentje, Aerosolwissenschaftler beim DWD. Das Wetterphänomen ist »völlig ungefährlich und normal, seit Jahrtausenden bekannt«, erklärt Flentje.  

Der Winter kehrt nach Reutlingen zurück

Aber die nächste »interessante und sehr ungewöhnliche« Wetterlage steht laut DWD-Meteorologe Steiner schon bevor. Nach einem »rekordverdächtigen Hochdruckgebiet«, dass sich fast den kompletten März über Deutschland gehalten hat, kommt es in den nächsten Tagen zu einem krassen Temperatursturz. Am heutigen Montag werden 22 Grad Celsius Höchsttemperatur erwartet, am Dienstag werden maximal noch 21 Grad Celsius erreicht. Ein Tiefdruckgebiet bringt von Mittwoch an kühle Luft von Norden. Diese sorgt dann dafür, dass die Temperaturen bis Ende der Woche immer weiter abkühlen. Am Freitag und am Wochenende soll es maximal fünf Grad Celsius warm werden. »Das hat auch Auswirkungen auf den Niederschlag«, kündigt er an. »Der Winter kommt zurück.« Am Mittwoch und Donnerstag soll er nur regnen, am Freitag, Samstag und Sonntag sogar schneien - auch in Reutlingen.

Problem für Natur und Landwirte

»Das ist nicht gut für die Natur und die Landwirte«, sagt Steiner. Die Landwirte ersehnen Regen, da die Felder ausgetrocknet sind. An manchen Wetterstationen sei in diesem Monat noch gar kein Niederschlag gefallen. Der Schnee leiste da zunächst keine Abhilfe. Für Pflanzen werden die niedrigen Temperaturen nun laut dem Meteorologen zum Problem, da sie teilweise schon zu blühen begonnen haben und nun der Frost zurückkommt. (GEA)