REUTLINGEN. Mitte Dezember hatten Stadtverwaltung und Stadtwerke den Reutlinger Gemeinderat darüber informiert, dass das RSV-Defizit für 2020 voraussichtlich 14,2 Millionen Euro betragen werde – und somit 8,6 Millionen Euro mehr als von vornherein kalkuliert. Wolfgang Tomek beziffert das Einsparpotenzial für 2021 nun mit ungefähr 3 Millionen Euro.
So sollen die rund 6,4 Millionen Fahrplankilometer pro Jahr, die für das im September 2019 gestartete, neue Stadtbusnetz stehen, um 22 Prozent reduziert werden – auf 5 Millionen Kilometer jährlich.
Erreichen möchte Tomek das im Wesentlichen durch zwei Komponenten. Zum einen durch eine generelle »Taktdehnung in Schwachlastzeiten«: Zwischen 8.30 und 11.30 Uhr sowie von 18.30 Uhr bis Betriebsschluss sollen die Stadtbusse nicht mehr, wie seit dem Neustart, alle 20 Minuten, sondern nur noch alle 30 Minuten fahren. Darüber hinaus werden »einige Linien gekürzt«, aber »kein Ortsteil abgehängt«, versichert der Interims-Geschäftsführer: »Die Erreichbarkeit bleibt bestehen«.
Mit seinen Vorschlägen, die noch einer detaillierteren Ausarbeitung bedürfen, stieß der Interims-Geschäftsführer am Dienstagabend im Gemeinderat auf breite Zustimmung. Tenor: Während der Corona-Krise sind die Einschränkungen sinnvoll, weil weniger Menschen den ÖPNV nutzen. Es gelte nun, diese »Durststrecke« (Hagen Kluck, FDP) zu überwinden, ohne sich vom neuen Stadtbusnetz im Grundsatz abzukehren. (GEA)
Das ganze Gespräch mit dem Interims-Geschäftsführer der RSV lesen Sie am Mittwoch, 24. Februar, bei GEA+, im E-Paper und in der gedruckten Ausgabe des Reutlinger General-Anzeigers.