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Aktuell Infoveranstaltung

Reutlinger Jugendinitiative sieht Potenzial der Ernährung

Infostände, Referate und Talks mit Politikern zum Thema »Klimaschutz auf dem Teller«.

Gemüse und Obst aus regionaler Erzeugung. FOTO: DPA
Gemüse und Obst aus regionaler Erzeugung. FOTO: DPA
Gemüse und Obst aus regionaler Erzeugung. FOTO: DPA

REUTLINGEN. Die Jugendinitiative »Klimaschutz auf dem Teller« sagt der Erderwärmung mit Messer und Gabel den Kampf an. Sie hat sich laut ihrem Sprecher Noah Maurer zum Ziel gesetzt, ein breites Bewusstsein dafür zu schaffen, wie das, was täglich auf dem Teller landet, mit dem Klima zusammenhängt. Bei einer Informationsveranstaltung am Freitag, 24. Mai, gibt es nach einem musikalischen »Warm-up« um 14 Uhr Infostände, Referate und »Themeninseln«, in denen Politiker zu klimapolitischen Themen befragt werden.

»Laut übereinstimmenden Berichten von WorldWatch, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen und des WWF hat unsere Ernährung weitreichende, dramatische und lange Zeit übersehene Auswirkungen auf Umwelt und Klima«, erklärt Noah Maurer. Ein Großteil der Rodungen für Futtermittelanbau und Weideflächen im Amazonas gehe auf das Konto der Fleischindustrie. »Jede Sekunde verlieren wir so eine Fläche, die so groß ist wie ein Fußballfeld und jeden Tag 110 Tier- und Pflanzenarten. Um 1 Kilo Rindersteak herzustellen, benötigt man 15 500 Liter Wasser«, führt der Mitinitiator der Veranstaltung aus. Fleischreiche Ernährung sei »Klimakiller Nummer 1 und eine schwere Last für den Planeten«.

Durch Infomaterial und die Großveranstaltung am 24. Mai auf dem Marktplatz wolle die Initiative »Licht ins Dunkeln bringen und zum Klimaschutz auf dem Teller bewegen«. Denn wenn die Lebensmittelproduktion solche schwerwiegenden Folgen für Natur und Klima darstellen, gebe es umgekehrt ein immenses Potenzial, etwas zu ändern. Die Gruppe habe bereits von vielen Seiten Unterstützung bekommen: Das Projekt habe seit Beginn im Frühjahr zunehmend Aufwind erfahren. Gleich zum Start der Initiative im Jugendforum habe die Initiative die Stadträtin Gabriele Janz als Patin gewinnen können. Bald hätten sich der Jugendgemeinderat, die Jugendstiftung der Kreissparkasse und der Sonnenenergie-Neckar-Alb mit finanzieller Unterstützung und personell durch Friedrich Hagemeister angeschlossen.

Paten und Unterstützer

Naturschutzorganisationen aus Reutlingen, wie der BUND, Greenpeace und My-climate beteiligen sich am kommenden Freitag auf dem Marktplatz mit Infoständen. Mit Hinblick auf die anstehenden Kommunal- und Europawahlen am darauffolgenden Sonntag, 26. Mai, nehmen ab 16.15 Uhr auch Mitglieder aus den Gemeinderatsfraktionen, Europakandidaten und Oberbürgermeister Thomas Keck an der Veranstaltung teil, um mit den Jugendlichen und Bürgern über ein klimaneutrales Reutlingen und die notwendigen Maßnahmen auf EU-Ebene zu diskutieren. Am Ende der Veranstaltung möchte die Initiative außerdem das Papier »Mission 2035« für ein lebenswertes, nachhaltiges und klimaneutrales Reutlingen bis 2035 verabschieden. Ziel sei, dass sich der Oberbürgermeister und der zukünftige Stadtrat dazu bekennen.

Bereits am Mittwoch, 22. Mai, beteiligt sich Noah Maurer von »Klimaschutz auf dem Teller« im Kamino an einer Gesprächsrunde mit Gebhart Aierstock (CDU), Susanne Häcker (Grüne), Ronja Nothofer (SPD), Petra Braun-Seitz (Die Linke) und Karin Bäuerle (ARIWA). Beginn ist um 20.45 Uhr. Zuvor wird um 19 Uhr der Film »The End of Meat« gezeigt. (eg/GEA)