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Reutlinger Geschichtsverein stellt neues Halbjahresprogramm vor

Neues Halbjahresprogramm des Reutlinger Geschichtsvereins liegt vor.

Ein Bild des Reutlinger Geschichtsvereins: Foto des »Kali« in der Katharinenstraße aus dem Jahr 1951.
Ein Bild des Reutlinger Geschichtsvereins: Foto des »Kali« in der Katharinenstraße aus dem Jahr 1951. Foto: NÄHER
Ein Bild des Reutlinger Geschichtsvereins: Foto des »Kali« in der Katharinenstraße aus dem Jahr 1951.
Foto: NÄHER

REUTLINGEN. Die Entdeckung einer Fotodokumentation herausragender Kunstschätze wie Rembrandts »Gelehrten mit Schreibtafel« aus dem Kölner Wallraf-Richartz-Museum, die während des Zweiten Weltkriegs auf der Schwäbischen Alb in Sicherheit gebracht wurden, ist eines der Vortragsthemen im neuen Halbjahresprogramm des Reutlinger Geschichtsvereins. Volker Lässing aus Albstadt geht den Spuren dieses Kunstdepots auf Burg Hohenzollern nach, für das sich unmittelbar nach Kriegsende auch der neu eingesetzte Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer interessierte.

Zur gleichen Zeit tauchten französische Experten für Raubkunst auf der Burg auf. Der Reutlinger Fotograf Carl Näher dokumentierte 1946 die Kunstschätze für eine Ausstellung in Tübingen. Zum Jahresbeginn steht ein Beitrag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus aus Anlass des Jahrestages der Auschwitzbefreiung. Der Publizist und Autor Tim Pröse trägt am Dienstag, 25. Januar, in der Volkshochschule eine szenische Lesung »Hommage an Sophie Scholl« vor, für die er auch Interviews mit Zeitzeugen geführt hat.

Bauforscher berichtet

Mit dem traditionellen Schiedweckenabend am Mittwoch, 16. März, verbindet sich die Hoffnung, dass er wieder in Präsenz stattfinden kann. Thematisch werden die Buchherausgeber Paul Ackermann, Roland Deigendesch und der Vereinsvorsitzende Roland Wolf in einem von Bildern begleiteten Vortrag Einblicke zur Publikation über die Bildung der Reutlinger Stadtbezirke vor 50 Jahren geben.

Auch denkmalpflegerische Probleme spielen im neuen Programm eine Rolle. Der Bauforscher Tilmann Marstaller berichtet im Juni über »Warnzeichen vom Wahrzeichen«, gemeint ist das mittelalterliche Tübinger Tor. Seit geraumer Zeit ist es eingerüstet, nachdem es erst 2007 frisch gestrichen wurde. Die schöne Fassade vermag aber die baulichen Mängel nicht zu überdecken.

Konstruktive Schwachstellen

Nach gründlicher Schadensaufnahme ist der Turm nun in seiner ganzen baulichen Vielfalt transparent geworden, es zeigen sich aber auch die konstruktiven Schwachstellen. Der zusammen mit der Ortsgruppe Neckar-Alb der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorbereitete Vortrag wird neben neuen baugeschichtlichen Erkenntnissen auch den geplanten Umgang mit diesem einzigartigen Dokument der frühen Reutlinger Stadtgeschichte vorstellen.

Auch das Schwörtagswochenende, mittlerweile im Rang eines immateriellen Kulturerbes, soll wieder im gewohnten Rahmen gefeiert werden. Dazu gehört der Schwörtagsvortrag am 15. Juli, der jeweils ein aktuelles gesellschaftliches Thema aufgreift. In diesem Jahr gibt das 175-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr, die zu den ältesten in Baden-Württemberg gehört, den Anlass, die »bedrohte Stadt« in den Mittelpunkt zu rücken. Dazu spricht Professor Ewald Frie von der Universität Tübingen, Leiter des Seminars für Neuere Geschichte und ein anerkannter Fachmann für die Geschichte des 19. Jahrhunderts.

Gemeinsame Ausfahrten

Die gemeinsam mit der Volkshochschule vorbereiteten Fahrten führen im Mai zu Kirchen und Kirchenburgen auf der Schwäbischen Alb und im Juni zu den Burgen im Großen Lautertal.

Bereits im März wird vom Geschichtsverein eine Kuratorführung durch die große Doppelausstellung zu Württembergs letztem König Wilhelm II. im Stuttgarter Hauptstaatsarchiv und im benachbarten Stadtpalais angeboten. (v)

www.reutlingen.de/geschichtsverein