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Reutlinger-Gastro-Initiative lässt Sperrstunde rechtlich prüfen

Die Reutlinger-Gastro-Initiative (RGI) ärgert sich über die Einführung der Sperrstunde und lässt prüfen, ob sie überhaupt rechtens ist.

Sperrstunde
Stühle im Außenbereich eines Restaurants. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Stühle im Außenbereich eines Restaurants. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

REUTLINGEN. »Bullshit.« Uwe Grauer, Vorsitzender der Reutlinger Gastro Initiative (RGI), hat eine klare Meinung zum Sperrstunden-Erlass des Landratsamtes, der am Sonntag, 25. Oktober, um 0 Uhr in Kraft getreten ist. Erst kurz vor knapp, nämlich um 18 Uhr, hätten die Reutlinger Gastronomen davon erfahren. »Das war in der Kürze der Zeit gar nicht umsetzbar«, sagt Grauer. »Gottseidank« sei die Stadt kulant gewesen und habe nicht gleich am Tag eins der Verfügung kontrolliert.

Wenn sich die Jugendlichen ab 23 Uhr nicht mehr in Kneipen oder auf öffentlichen Plätzen treffen dürfen, dann »werden sie zu Hause Party machen«, begründet der Reutlinger Gastronom, warum die Sperrstunde aus seiner Sicht »Bullshit« ist. Stickige Zimmer, kein Abstand, schon gar keine Kontaktdaten – nicht gerade eine gute Alternative.

Bislang konnte Grauer seine vier Gastro-Betriebe bis 1 Uhr öffnen. Die zwei Stunden, die jetzt wegbrechen, »bringen weitere Probleme in einer ohnehin schwierigen Zeit«. Er räumt zwar ein, dass der »maßgebliche Umsatz« in Reutlingen nicht nach 23 Uhr gemacht wird. Aber es sei zu befürchten, dass es schon in den Stunden davor extrem ruhig wird in den Kneipen. »Die jungen Leute gehen erst gegen 21.30 oder 22 Uhr weg. Wenn schon um 23 Uhr geschlossen wird, überlegen die natürlich, ob sich’s überhaupt lohnt.«

Fazit von Grauer: »Ich halte gar nichts von der Sperrstunde.« Seine RGI-Mitstreiter auch nicht. Die Reutlinger Gastro-Initiative lässt derzeit prüfen, ob sie überhaupt rechtens ist. »Wir überlegen uns, ob wir eine Klage gegen das Sozialministerium einreichen«, kündigt Uwe Grauer an.