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Reutlingen will Stadtkreis werden: Anhörung

Die 116 000-Einwohner-Stadt Reutlingen will den gleichnamigen Landkreis verlassen und zu einem eigenen Stadtkreis werden. Über diesen im Juli 2015 gestellten Antrag gab es heute eine Anhörung, zu der die beiden Regierungsfraktionen Grüne und CDU eingeladen hatten.

REUTLINGEN/STUTTGART. Nach Angaben des Innenministeriums ist der Reutlinger Antrag der erste Antrag dieser Art in Baden-Württemberg.

Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch (parteilos) verwies auf das Stadt-Land-Gefälle innerhalb des Landkreises: So gebe es allein zwischen Reutlingen und der zweitgrößten Stadt Metzingen einen Unterschied von 95 000 Einwohnern. Aufgrund dieser Strukturen habe die Kreispolitik vorrangig den ländlichen Raum im Fokus.

Bosch sieht außerdem finanzielle und wirtschaftliche Vorteile bei einer Stadtkreis-Gründung. Landrat Thomas Reumann (parteilos) dagegen setze sich für den Status quo ein: Der Landkreis habe sich in den vergangenen Jahren bewährt. Bei einem Wegfall Reutlingens entstünden für die im Verbund verbleibenden Städte Mehrkosten, sagte Reumann.

Reutlingen hat keinen rechtlichen Anspruch, ein Stadtkreis zu werden. Vielmehr muss die Stadt belegen, dass »Gründe des öffentlichen Wohls« die Herauslösung aus dem Landkreis rechtfertigen. Über diese Gründe streiten sich Stadt- und Kreisverwaltung seit Jahren vehement. Endgültig muss der Landtag über den Reutlinger Wunsch entscheiden. (dpa/lsw)

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