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Reportageschüler erinnern an Corona-Verstorbene aus Reutlingen

Absolventen der Reportageschule in Reutlingen verfassen Nachrufe von Corona-Todesopfern aus dem Landkreis. Sie suchen nun Angehörige.

Corona-Tote
»Vorsicht infektiöse Leiche« steht auf einem Sarg. Foto: Robert Michael
»Vorsicht infektiöse Leiche« steht auf einem Sarg.
Foto: Robert Michael

REUTLINGEN. 281 Menschen sind im Landkreis Reutlingen bisher an Corona verstorben. Wie wäre es, wenn man die Lebensgeschichte einiger dieser Menschen bekannt macht und dadurch an sie erinnert? Genau das wollen die zwölf Journalistenschülerinnen und -schüler der Reutlinger Reportageschule mit einem Nachrufe-Projekt machen. »In der Corona-Pandemie geht es viel um Zahlen. Doch wer waren die Menschen hinter den Zahlen? Wie haben sie gelebt, was hat sie ausgemacht, was haben sie gearbeitet?«, sagt Ariel Hauptmeier, Leiter der Journalistenschule.

Zwölf Nachrufe sollen entstehen, die die Lebensgeschichte der Verstorbenen wiedergeben. »Nachrufe werden ja häufig nur für berühmte Menschen geschrieben. Doch wir glauben, dass jeder Mensch ein Leben geführt hat, über das es sich lohnt, einen Nachruf zu verfassen«, sagt Hauptmeier. Für das Projekt sucht die Reportageschule nun nach Angehörigen, die sich vorstellen können, über ihren Verstorbenen zu berichten.

»Jeweils einer unserer Journalistenschüler würde dann die Angehörigen für solch ein Nachrufegespräch besuchen«, sagt Hauptmeier. Bei diesen Besuchen können Fotos gezeigt werden, aus der Kindheit und von kleinen und großen Abenteuern berichtet werden, über Gutes wie Schlechtes, über die Liebe und die Arbeit – eben alles, was in einem Leben passiert. Wenn es Freunde oder Arbeitskollegen gibt und von dieser Seite des Lebens berichten wollen, können auch diese kontaktiert werden.

Citykirche als Partnerin

Kooperationspartnerin für das Projekt ist die Citykirche. Hier soll es im November diesen Jahres eine Ausstellung mit den Nachrufen und mit Fotos der Verstorbenen geben. »Ich glaube, dass dieses Projekt für die Hinterbliebenen eine Hilfe sein und der Gesellschaft etwas Versöhnung geben kann«, sagt Pfarrerin Cornelia Eberle. Der Reutlinger General-Anzeiger ist Projektpartner und wird die Nachrufe in der Zeitung veröffentlichen. »Melden Sie sich bitte bei uns, wenn Sie sich vorstellen können, am Nachrufe-Projekt mitzuwirken«, sagt Ariel Hauptmeier. Kontakt: Die Reportageschule, Spendhausstraße 6 in 72764 Reutlingen.  (eg/GEA)

info@reportageschule.de

07121 336182