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Raumausstatter im Kreis Reutlingen freuen sich über Rückkehr zur Meisterpflicht

Qualitätssicherung für die Kunden: Raumausstatter im Landkreis Reutlingen freuen sich über die Kehrtwende des Gesetzgebers seit Beginn des Jahres

Ein kostbarer Teppich. Foto: Christies
Ein kostbarer Teppich. Foto: Christies
Ein kostbarer Teppich. Foto: Christies

REUTLINGEN. In diesem Jahr gibt es angesichts der Corona-Pandemie wenig zu feiern – nicht so bei den Raumausstattern: Seit Jahresbeginn hat der Gesetzgeber die Meisterpflicht in diesem Handwerk wieder eingeführt und damit seine eigene Entscheidung von 2004 revidiert. Die Raumausstatter sind damit eines von zwölf Berufen und Gewerken, bei denen der Gesetzgeber zur Meisterpflicht zurückgekehrt ist.

Stimmung positiv

Mehr als die Hälfte der im Landkreis Reutlingen ansässigen Betriebe hat sich vor wenigen Tagen zu ihrer alljährlichen Mitgliederversammlung im Haus der Innungen bei der Kreishandwerkerschaft Reutlingen getroffen. Trotz den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der Corona-Pandemie war die Stimmung positiv. Die Betriebe waren mit der geschäftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr weitgehend zufrieden, so Innungsobermeister Thomas Reusch.

Startschuss für gute Prognose

Für die Branche ist die Einführung der Meisterpflicht ein positives Signal und im Hinblick auf die Zukunftssicherung überlebensnotwendig, so Innungsobermeister Thomas Reusch. Ein wesentlicher Maßstab des Gesetzgebers bei seiner Entscheidung war die Gefahrgeneigtheit in dem Gewerbe sowie die Qualitätssicherung für die Kunden der Betriebe.

Trotzdem bleibe die Unsicherheit, ob dies nachhaltig der Fall sein wird oder ob sich die Situation nicht auch zum Nachteil der Betriebe verändert. Der Geschäftsführer der Reutlinger Kreishandwerkerschaft, Ewald Heinzelmann, stellte deshalb umfassend die coronabedingten Einschränkungen, Förderprogramme und Hilfen vor. Er begrüßte ausdrücklich die Entwicklung in der Branche und sieht diese als Startschuss für eine gute wirtschaftliche Prognose. Die Raumausstatter sind in privaten Wohnungsgebäuden, im Industriebau und auch bei der öffentlichen Hand aktiv. Damit sind sie weniger von konjunkturellen Schwankungen abhängig. Auf der anderen Seite werden die Produkte immer anspruchsvoller, was dazu führt, dass vor allem im hochwertigen privaten Wohnungsbau der Do-it-yourself-Anteil zurückgeht.

Bundesweit gleiche Ausbildung

Um in Zukunft auch ausreichend Fachkräfte zu gewinnen, versucht die Branche ihre Attraktivität zu steigern. Beitragen soll eine Reform der Ausbildung mit bundesweit einheitlichen Ausbildungsinhalten sowie einer Angleichung der überbetrieblichen Ausbildung. (pr)