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Aktuell Gedenken

»Omas gegen Rechts« erinnern in Reutlingen an Hanau-Attentat, auch in Tübingen Demo

Die Großmütter erinnern an den Anschlag von Hanau. Foto: Norbert Leister
Die Großmütter erinnern an den Anschlag von Hanau.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. In Reutlingen haben die »Omas gegen Rechts« heute auf dem Marktplatz zu einer Gedenkstufe für die Opfer von Hanau aufgerufen. Sie nahmen damit am heutigen Gedenktag für die Opfer von Hanau teil. 

Neun Menschen mit Migrationshintergrund waren am 19. Februar 2020, genau vor einem Jahr, in Hanau von einem 43-jährigen Einwohner der hessischen Stadt erschossen worden. Die Tat wurde offiziell als »rechtsextremer Terrorakt aus rassistischen Motiven« eingestuft. Bundesweit fanden gestern Mahnwachen und Demonstrationen statt. In Hanau selbst sprach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

»An diese Tat zu erinnern und um die Opfer zu trauern, sehen wir als Verpflichtung und unsere Aufgabe an«, sagte Sabine Buder von den »Omas«. »Und wir wenden uns gegen jegliche Form von Rassismus, Hass und Fremdenfeindlichkeit.«

Mit Kerzen hatten die Veranstalterinnen einen Kreis auf dem Boden des Marktplatzes geformt, weiße Schirme mit dem Aufdruck »Omas gegen Rechts« lagen dort ebenfalls verteilt. Die rund zehn Frauen hielten ihre Schilder (zum Teil auf Teppichklopfern befestigt) in die Höhe, auf der einen Seite war »Omas gegen Rechts« zu lesen, auf der anderen die Namen der Hanauer Opfer. Neben den Veranstalterinnen hatten sich Landtagsmitglieder ebenso eingefunden wie zahlreiche jüngere Teilnehmer, darunter einige von der IG-Metall-Jugend. Insgesamt zählte die Schar der Mahnwache-Teilnehmenden mehr als 130 Personen. Die »Omas« zeigten sich überrascht: »Wir hatten mit zehn bis 15 Teilnehmern gerechnet«, sagte Irene Mutschler.

Auch in Tübingen fand heute eine Gedenkveranstaltung für die Hanau-Opfer statt. Veranstalter waren mehrere linke Gruppierungen. Zu Beginn der Kundgebung auf dem Holzmarkt zählte die Polizei rund 300 Teilnehmer. Diese zogen dann über die Mühlstraße. In der Karlstraße fand eine Abschlusskundgebung statt. Am Ende nahmen nach Polizeiangaben bis zu 600 Menschen an der Demo teil. Es gab keine besonderen Vorkommnisse, sagte der PvD dem GEA am Abend. Alle Teilnehmer hätten sich an die Corona-Regeln gehalten. (nol/kk)