REUTLINGEN. Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck hat am Donnerstag einen »Sonderstab Ukraine« ins Leben gerufen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. »Gegen die akute militärische Bedrohung können wir als Stadt leider nur sehr wenig tun«, so Keck, »sehr wohl aber können wir unsere Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern auf verschiedenste Weise zum Ausdruck bringen«. Schon am Donnerstag vergangener Woche setzte sich Thomas Keck daher mit den Leitern verschiedener Fachämter zusammen, um über die Unterbringung möglichst vieler aus der Ukraine Geflüchteter sowie über eine erste Anlaufstelle für diese Menschen zu sprechen, die bereits wenige Tage später ihre Arbeit aufgenommen hat.
Über 830.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind zur Stunde auf der Flucht: Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass einige von ihnen bei Verwandten auch in Reutlingen Unterschlupf suchen werden.
Der neu geschaffene »Sonderstab Ukraine« tagt erstmals am kommenden Montag. Unter der Federführung des Oberbürgermeisters und der operativen Leitung des Ersten Bürgermeisters Robert Hahn sitzen Vertreter der mit der Ausnahmesituation befassten Verwaltungsbereiche mit am Tisch, unter anderem des Sozialwesens, des bürgerschaftlichen Engagements und der Migration, der öffentlichen Sicherheit, der Inneren Dienste, der Öffentlichkeitsarbeit und der Feuerwehr, die unter anderem für die Geschäftsführung des Stabs und den Katastrophenschutz zuständig ist.
Auf der Tagesordnung stehen dann neben der Unterbringung und der Einrichtung weiterer Anlaufstellen für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer auch die Koordination und Organisation von Hilfsangeboten und Anfragen Hilfswilliger sowie die Vorbereitungen für eine eventuelle Katastrophenlage.
»Die Umsetzung aller durch diesen abscheulichen Krieg erforderlich gewordenen Maßnahmen dürfte nach der Corona-Pandemie die größte gesamtstädtische Herausforderung werden«, erwartet Oberbürgermeister Keck. Vor dem Hintergrund der schrecklichen Bilder aus der Ukraine seien alle Anstrengungen aber mehr als gerechtfertigt: »Es kann uns, die wir hier in Frieden, Freiheit und Sicherheit leben, nicht gleichgültig sein, wenn die Bürgerinnen und Bürger in den Städten der Ukraine, die ebenfalls nichts anderes wollten, als in Frieden, Freiheit und Sicherheit zu leben, für diese Werte sterben müssen.« (pm)