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Neue Omikron-Impfstoffe ab nächster Woche in Reutlinger Arztpraxen

Kommenden Freitag sollen die neuen Corona-Vakzine bei den Ärzten der Region ankommen. Sie sollen gegen die Omikron-Variante BA.1 schützen. Wie es jetzt weitergeht.

Coronavirus - Impfung
Es gibt einen neuen, an Omikron angepassten Impfstoff. Foto: Jens Kalaene
Es gibt einen neuen, an Omikron angepassten Impfstoff.
Foto: Jens Kalaene

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Patienten können sich voraussichtlich ab der kommenden Woche mit dem neuen Impfstoff gegen die Covid 19-Untervariante Omikron BA.1 impfen lassen. Davon gehen die Kassenärztliche Vereinigung Reutlingen, die Gesundheitsbehörden und das Bundesgesundheitsministerium aus. Viele Arztpraxen haben die neuen Vakzine von Biontech und Moderna bereits bestellt. In den Impfzentren im Landkreis Reutlingen sollen die beiden neuen Vakzine voraussichtlich ab Dienstag, 13. September, verimpft werden können. Die Pandemiebeauftragte für den Landkreis Reutlingen, Angelika Walliser, hat dem GEA erläutert: »Die beiden neuen Impfstoffe sollen gegen einen Krankheitsverlauf mit schweren Symptomen schützen.« Die Vakzine sollten generell nicht für eine Erstimpfung verwendet werden, sondern nur als Booster.

Laut Gesundheitsministerium in Berlin stehen bundesweit 14 Millionen Dosen zur Verfügung. Ob die neuen Impfstoffe in großer Zahl verabreicht werden, scheint fraglich.

Die Notärztin und Tübinger Pandemiebeauftragte Lisa Federle im Einsatz gegen Corona.
Die Notärztin und Tübinger Pandemiebeauftragte Lisa Federle im Einsatz gegen Corona. Foto: Markus Niethammer
Die Notärztin und Tübinger Pandemiebeauftragte Lisa Federle im Einsatz gegen Corona.
Foto: Markus Niethammer

Die bekannte Notärztin und Tübinger Pandemiebeauftragte Dr. Lisa Federle hat die Impfstoffe ebenfalls geordert und dem GEA gesagt: »Ich gehe davon aus, dass ich und meine Kollegen in der Region ab der nächsten Woche mit dem Impfen beginnen können. Ich werde aber im Einzelfall entscheiden, ob dies auch sinnvoll ist.« Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit Vorerkrankungen würde sich ein zusätzlicher Schutz anbieten. Auch für ältere Menschen, wenn sie beispielsweise auf eine Kreuzfahrt gingen.

In Deutschland herrscht zu 97 Prozent Omikron BA.5 vor

Laut Experten spielt BA.1 hierzulande keine große Rolle mehr. Sie gehen davon aus, dass die neuen Impfstoffe aber auch einen Vorteil gegen den derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. In Deutschland herrsche zu 97 Prozent die Omikron-Subvariante BA.5 vor. Gegen diese seien entsprechende Vakzine in wenigen Wochen angekündigt. Deshalb sei es für den Großteil der Menschen voraussichtlich sinnvoller auf diese angepassten Impfstoffe zu warten.  

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte die Genehmigung für die beiden neuen Vakzine gegen BA.1 in der vergangenen Woche erteilt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt sie für Menschen über 60 Jahre und solche mit einem geschwächten Immunsystem oder Vorerkrankungen sowie für das Personal im Gesundheitswesen als eine vierte Auffrischungsimpfung. (GEA)