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Neubürger mit Biss: Biber in Reutlingen gesichtet

Der neue Baumeister.  FOTO: HERZIC
Der neue Baumeister. Foto: Herzic
Der neue Baumeister.
Foto: Herzic

Jeder große Gestalter ist auch ein großer Zerstörer. Wer hat das gleich gesagt? Egal. Reutlingen hat jedenfalls einen neuen Kreativen. Der Biber wurde am Donnerstag im Bauausschuss vorgestellt. In Abwesenheit. Niemand hat den Nager bisher live gesehen. Automatische Wildkameras machen solche Starfotos aus dem nächtlichen Markwasen.

Ja, man weiß nicht mal, ob es sich bei dem Neubürger nicht um eine Neubürgerin handelt. Fest steht: Der Junge/das Mädchen hat Biss.

Castor fiber ist über Neckar, Echaz und Breitenbach zugereist, vermutet Dr. Albrecht Gorthner. Der »Ehrenamt- liche Biberberater der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Reutlingen«, der sich als »Mittler zwischen Biber und Behörde« vorstellte, präsentierte am Donnerstagabend im Bauausschuss ein echtes humoristisches Fachvortragsschmankerl und so erschütternde Wahrheiten gerade für die Krone der Schöpfung wie: »Biber kommen mit den Menschen in der Regel besser zurecht als umgekehrt«.

Leute bibbert, die Biber sind auf dem Vormarsch und dabei streng geschützt: Der semiaquatische Säuger braucht folglich auch keinen Roten Punkt für seine Bautätigkeit. Solchermaßen von allen Fesseln befreit hat er im Markwasen schon einen Baum gefällt und sechs andere angeknabbert. Und wie sagte Nagerlobbyist Gorthner so launig über eine Brücke auf der Rindenschrotbahn: »Die steht noch, aber wie lange.«… Mal schauen, was ein kreativer Dammbauer so aus dem Reutlinger Naherholungs-gebiet macht. Wir werden berichten.