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Aktuell Hilfsorganisation

»Musketiere« machen Schulpartnerschaft möglich

Coronabedingt musste der Reutlinger Verein »Musketiere« seine Hilfseinsätze in Flüchtlingslagern stoppen. Er leistete Unterstützung aus der Ferne, initiierte sogar ein neues Projekt: eine Partnerschaft zwischen einer Campschule und einer Grundschule im Zollernalbkreis.

Mit Hilfe der Reutlinger »Musketiere« wird in einem der Camps in der Türkei eine Zeltschule für Flüchtlingskinder aufgebaut.  FO
Mit Hilfe der Reutlinger »Musketiere« wird in einem der Camps in der Türkei eine Zeltschule für Flüchtlingskinder aufgebaut. FOTO: BRANDSTETTER
Mit Hilfe der Reutlinger »Musketiere« wird in einem der Camps in der Türkei eine Zeltschule für Flüchtlingskinder aufgebaut. FOTO: BRANDSTETTER

REUTLINGEN. Prinzip der »Drei Musketiere« ist es, vor Ort zu helfen, insbesondere in den wilden Flüchtlingscamps im Süden der Türkei. Das funktionierte wegen der Coronapandemie plötzlich nicht mehr. Die »Musketiere« blieben dennoch aktiv, organisierten beispielsweise von Reutlingen aus Hilfsgütertransporte in Flüchtlingslager oder die Verteilung von Lebensmitteln in einem Armenviertel in Izmir.

Und sie haben die Zeit genutzt, um mit anderen Beteiligten ein neues Projekt auf den Weg zu bringen, die Partnerschaft zwischen einer Zeltschule in einem der Flüchtlingscamps und einer Grundschule im Zollernalbkreis. Die Kinder der 3 000 Kilometer voneinander entfernten Schulen werden über neue Medien kommunizieren. Empathie schaffen, Verantwortungsgefühl schulen, Toleranz fördern und Hilfsbereitschaft entwickeln sind die Ziele der Partnerschaft. Kooperationspartner ist unter anderen der Zollernalbkreis, der den Bau der Campschule finanziert und alle Kosten übernimmt, die im ersten Jahr anfallen. Es handelt sich um rund 20 000 Euro. Ziel der »Musketiere« ist es, in allen sieben Flüchtlingslagern, die sie mitbetreuen, eine solche Zeltschule aufzubauen.

Inzwischen gibt es wieder Reisepläne: Der Vereinsvorsitzende Markus Brandstetter wird Mitte August Richtung Nordsyrien aufbrechen, um sich dort an der Versorgung von Flüchtlingsfamilien mit Lebensmitteln zu beteiligen. (keg)