REUTLINGEN. Rund 2,2, Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sollen 4,8 Prozent mehr Geld am Monatsende bekommen, fordert die Gewerkschaft verdi. Die erste Verhandlungsrunde mit dem Bund und den kommunalen Arbeitgeberverbänden ist am 1. September abgelaufen, ohne dass es eine Einigung gab. Der Verdi-Bezirksverband Fils-Neckar-Alb hat die Region am Donnerstagmorgen nun bei einem Pressegespräch auf die kommenden Verhandlungsrunden eingestimmt.
»Natürlich hat sich die wirtschaftliche Lage durch Corona verändert. Der Bund und die Kommunen haben Steuereinbußen hinzunehmen«, sagte Özge Aygün, Gewerkschaftssekretärin des Verdi-Bezirksverbandes. Das mache die Verhandlungen natürlich schwieriger. Dennoch sei es wichtig, den Beschäftigten mehr Lohn auszuzahlen, »der dann auch wieder in die Wirtschaft zurückinvestiert werden kann.«
Benjamin Stein, Bezirksgeschäftsführer, Verdi Fils-Neckar-Alb, pflichtete Aygün bei: »Mit Applaus und Schokolade lässt sich nichts kaufen«, sagte er. Sollte sich an der Haltung der Arbeitgeber in den kommenden Verhandlungsrunden nichts ändern, würden Streiks auch in der Region nötig. Zunächst plane die Gewerkschaft zwar nur »kleine Nadelstichaktionen«. Stein sagte auch: »Wenn wir streiken, dann haben wir das nicht gewollt.« Man werde es aber tun, wenn nötig - und das so lange, wie es eben braucht, um die Arbeitgeber doch noch umzustimmen. (GEA)
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