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Aktuell Gesundheitsversorgung

Management für Kreiskliniken: Bieterwettbewerb in der heißen Phase

Die Kreiskliniken Reutlingen suchen derzeit ein externes Management und prüfen die Angebote. Landrat Thomas Reumann sagt: »Es gibt mehrere Bewerbungen, es gibt gute Bewerbungen«

Die Ermstalklinik in Bad Urach: Sie hat im Zug des Umstrukturierungsprozesses in den Kreiskliniken schon Einschnitte hinnehmen m
Die Ermstalklinik in Bad Urach: Sie hat im Zug des Umstrukturierungsprozesses in den Kreiskliniken schon Einschnitte hinnehmen müssen. FOTO: KREISKLINIKEN
Die Ermstalklinik in Bad Urach: Sie hat im Zug des Umstrukturierungsprozesses in den Kreiskliniken schon Einschnitte hinnehmen müssen. FOTO: KREISKLINIKEN

REUTLINGEN. Die Kreiskliniken suchen ihren eigenen Weg aus der wirtschaftlichen Krise – und dafür ein externes Management. Einen entsprechenden Beschluss hat der Kreistag im vergangenen Jahr nach intensiver Diskussion gefasst. Daraufhin wurde ein Bieterwettbewerb ausgeschrieben, der jetzt in die heiße Phase eingetreten ist. »Wir haben mehrere Bewerbungen, wir haben gute Bewerbungen«, sagt Landrat Thomas Reumann. Nachdem die Bieter in der zweiten Stufe des Verfahrens konkrete Angebote eingereicht haben, prüft man im Moment im Aufsichtsrat die Konzepte und klärt offene Fragen.

Der Landkreis hat auch externe Experten hinzugezogen, um sich im Auswahlverfahren beraten zu lassen. Wer zum Zug kommen will, muss nicht nur ein schlüssiges medizinisches und wirtschaftliches Konzept vorlegen, sondern auch sagen, wie er sich die Einbindung der Belegschaft vorstellt. Ein weiteres Anforderungskriterium seitens des Landkreises war, dass Erfahrung in der (erfolgreichen) Führung eines kommunalen Klinikums vorhanden sein muss.

Wenn der Aufsichtsrat zu einer Empfehlung gekommen ist, wird diese im Verwaltungsausschuss des Kreistags vorberaten – allerdings nicht öffentlich. Anschließend trifft der Kreistag in öffentlicher Sitzung die Entscheidung, wer die Kreiskliniken künftig leiten soll. Man sei im Zeitplan, sagt Landrat Reumann: Im März werde sich der Kreistag für einen der Anbieter entscheiden. Die bisherige Geschäftsführung scheidet aus Altersgründen im Mai 2020 aus. Trägerschaft und Verantwortung für die Kliniken bleiben auch bei künftig externer Führung beim Landkreis.

Das gesamte Bieter- und Vergabeverfahren unterliegt strikter Vertraulichkeit – nicht, weil Aufsichtsrat und Kreisräte sich nicht in die Karten gucken lassen wollen, sondern weil das Vergaberecht das während des gesamten Verfahrens so vorschreibt. Landrat oder Aufsichtsrat dürfen nicht sagen, wer sich beworben hat, und noch nicht einmal, wie viele Bieter es insgesamt gibt. Wenn gegen die rechtlichen Vorgaben des Vergabeverfahrens verstoßen wird, könnte dies Folgen für den gesamten Ablauf bis hin zu Schadensersatzforderungen haben. (GEA)