Logo
Aktuell Agenturbericht

Leichter saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit

8 397 Erwerbslose im Juli, auffallend ist der Anstieg bei jungen Leuten. Quote verharrt bei 2,9 Prozent

Mit Ferienstart haben sich wieder etwas mehr Menschen arbeitslos gemeldet. FOTO: DPA
Mit Ferienstart haben sich wieder etwas mehr Menschen arbeitslos gemeldet. FOTO: DPA
Mit Ferienstart haben sich wieder etwas mehr Menschen arbeitslos gemeldet. FOTO: DPA

REUTLINGEN. Wie die Arbeitsagentur Reutlingen mitteilt, wurden Ende Juli 8 397 Erwerbslose gezählt – 118 Frauen und Männer mehr als im Juni. 3 542 der Betroffenen befanden sich im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) und 4 855 in der Grundsicherung (Jobcenter). Die Quote betrug 2,9 Prozent (zum Vergleich: Das Land Baden-Württemberg hat aktuell eine Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote bei den jüngeren Leuten unter 25 Jahren stieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent.

Jahreszeitliche Gründe

Agenturchef Wilhelm Schreyeck, kommentiert die aktuellen Entwicklungen wie folgt: »Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen, den wir jetzt zu Ferienbeginn verzeichnen, hat saisonale Gründe. Besonders auffallend ist in diesem Monat der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. Das hat damit zu tun, dass im Frühsommer junge Menschen in der Regel ihre betriebliche oder schulische Ausbildung beenden. Nicht alle werden im Anschluss übernommen, und da Unternehmen häufig vor den Sommerferien keine neuen Einstellungen vornehmen, bleibt für die Betroffenen häufig zunächst nur die Arbeitslosmeldung. Vergleicht man die Werte jedoch mit den Vorjahresergebnissen, stellt man fest, dass auch trotz solcher monatlicher Schwankungen die Jugendarbeitslosigkeit weiter sinkt.«

Hohe Nachfrage

Bei den erwachsenen Arbeitslosen ist ebenfalls ein leichter Zugang gegenüber Juni festzustellen. Auch hier kann man von einem alljährlichen Anstieg zur Urlaubszeit sprechen. Kündigungen zum Quartalsende und verhaltene Einstellungsbereitschaft der Betriebe vor den Betriebsferien zählt Wilhelm Schreyeck als Gründe hierfür auf und fügt an: Weiterhin liegt die Arbeitslosigkeit spürbar unter dem Niveau der Vorjahre. Die heimische Wirtschaft bleibt mit ihrer ungebrochen hohen Nachfrage nach Arbeitskräften der Motor des Arbeitsmarkts. Im Monatsverlauf meldeten die Arbeitgeber 1 356 Stellen. Am Monatsende konnten die Vermittlungsfachkräfte aus einem Fundus von 4 018 offenen Stellen schöpfen – 18,1 Prozent mehr als 2017.

Landkreise im Vergleich

Im Landkreis Reutlingen waren im Juli 5 073 Menschen (minus 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr) arbeitslos gemeldet, davon 2 010 Personen (minus 12,0 Prozent) bei der Agentur für Arbeit und 3 063 (minus 5,6 Prozent) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen.

Im Landkreis Tübingen waren 3 324 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (minus 6,6 Prozent gegenüber Vorjahr). 1 532 wurden von der Arbeitsagentur betreut (minus 8,6 Prozent) und 1 792 (minus 4,8 Prozent) vom Jobcenter Landkreis Tübingen. Die Arbeitslosenquote für den Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen blieb im Juli bei 2,9 Prozent (Vorjahr 3,2 Prozent).

Die Quoten im Einzelnen (Vorjahreswert in Klammern): Landkreis Reutlingen 3,1 Prozent (3,5 Prozent), Landkreis Tübingen 2,7 Prozent (2,9 Prozent), Hauptagentur Reutlingen 3,3 Prozent (3,7 Prozent), Geschäftsstellen Münsingen 2,1 Prozent (2,3 Prozent) und Bad Urach 2,6 Prozent (2,9 Prozent). (aa)

Siehe auch Wirtschaftsteil auf Seite 28