Lasst Blumen sprechen

REUTLINGEN. Die Besucher der heute um 19 Uhr startenden Ausstellung »Gartenlust und Blumenpracht« durch fünf Jahrhunderte im Naturkundemuseum erwartet erst mal prachtlose wissenschaftliche Sachlichkeit. Gänzlich unscheinbar klettern Herbarius zu Teutschs 1485 gezeichnete Wicken im »Gart der Gesundheit« empor, wenn der Besucher die Stiege zur dritten Museumsetage erklommen hat. Kein Wunder, im 15. Jahrhundert war man von knalliger Blütenpracht heutiger Vorgärten noch weit entfernt. »Ganze 50 Pflanzenarten waren in Mitteleuropa verbreitet«, hat Professor Dieter Lutz, der Initiator und Kurator der sonst im Ruhrmuseum Essen beheimateten Ausstellung recherchiert. Vorzugsweise Heilkräutlein, weiße Lilien als Symbol für die Jungfrau Maria oder rote Rosen für Christi Leiden.