REUTLINGEN. Laut einem Frühmodell des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll in der Nacht zum Dienstag das Tief Gerrit eine Schneefront nach Deutschland bringen. Besonders betroffen sein soll der Westen Deutschlands zwischen Nordsee und Schwarzwald. »Winter-Alarm im Westen. Jetzt kommt die Schneewand«, titelt die Bild-Zeitung am Montag auf ihrer Webseite sogar. In einer Grafik zeigt der Bild-Wetter-Experte Dominik Jung, dass unterhalb von Stuttgart mit den größten Niederschlagsmengen innerhalb der »Schneewand« gerechnet wird. Muss also in Reutlingen nun »Winter-Alarm« ausgelöst werden?
»Von einer Schneewand würde ich jetzt nicht gerade sprechen«, sagt DWD-Meteorologin Sabine Krüger. Sie bestätigt zwar, dass in der Nacht zu Dienstag eine Schneefront über Reutlingen ziehen wird. Sie spricht aber von »normalem Winterwetter«. Ein bis vier Zentimeter Schnee kommen laut Krüger im Landkreis Reutlingen vom Himmel. Die Flocken sollen auch in Tieflagen fallen und liegen bleiben. »Es kann zu Schneeglätte kommen«, sagt die DWD-Expertin, »aber eher auf Schwäbischen Alb als unten in Reutlingen.«
Probleme auf den Steigen der Schwäbischen Alb erwartet
Vor allem auf den Steigen könnte es im Berufsverkehr in den frühen Morgenstunden Probleme geben. Auf der Alb kam es am vergangenen Wochenende bereits zu mehreren Unfällen wegen Schneeglätte. Eine Frau verletzte sich schwer, nachdem sie am Schloss Lichtenstein auf schneebedeckter Straße die Kontrolle über ihr Auto verlor und gegen Bäume krachte. Bei Engstingen gerieten fast zweitgleich zwei Autofahrer an der gleichen Stelle ins Schleudern.
Krüger sieht am frühen Mittwochmorgen eine problematischere Wetterlage als am Dienstag. Der Schnee wird dann in tiefen Lagen, beispielsweise in Reutlingen, in Schneeregen und Regen übergehen. »Das könnte zu einem Glätte-Problem führen, wenn der Regen dann auf den Straßen gefriert.« Autofahrer sollten dann besonders achtsam unterwegs sein. Schnee fällt am Mittwoch in Reutlingen wohl nicht mehr, da sich die Schneefallgrenze laut der Wetter-Expertin auf 600 bis 700 Meter verschiebt. (GEA)