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Keine Hinweise auf Todesfälle: Landratsamt reagiert auf »Pathologiekonferenz«

Hinweise auf mutmaßliche Impftote hat das Reutlinger Kreisgesundheitsamt seit Beginn der Coronaimpfungen bisher weder von den Kreiskliniken noch von Ärzten im Kreis erhalten.

Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau
Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau. Foto: Carstensen/dpa
Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau.
Foto: Carstensen/dpa

KREIS REUTLINGEN. Von einer inhaltliche Bewertung der »Reutlinger Pathologenkonferenz« nimmt das Reutlinger Landratsamt abseits der Feststellung »die Inhalte erscheinen wissenschaftlich nicht fundiert« Abstand. Dies obliege den Fachkreisen, heißt es auf GEA-Anfrage aus dem Presseamt.

Auch für den ehemaligen Chefpathologen des Klinikums am Steinenberg, Professor Dr. Arne Burkhardt, gelte das Recht der freien Meinungsäußerung wie für alle Klinikmitarbeiter. »Dabei sollten sie natürlich weiterhin wissenschaftliche Grundsätze beachten und sich ihrer großen Verantwortung als Medizinerin oder Mediziner bewusst sein.«

Wenn wissenschaftlich nicht belegte Vermutungen und Hinweise direkt in der Öffentlichkeit diskutiert werden, könne dies Ängste schüren, heißt es weiter. Bürger ohne entsprechende Fachkenntnisse könnten die Äußerungen nur schwer prüfen und beurteilen.

Ängste schürend

Für »bedauerlich« hielte man auf dem Landratsamt, wenn sich jemand aufgrund des Videos nicht impfen lässt und somit sich selbst und Mitbürger der Gefahr aussetze, schwer an Covid-19 zu erkranken – gegebenenfalls sogar mit Todesfolge.

Hinweise auf mutmaßliche Impftote hat das Reutlinger Kreisgesundheitsamt seit Beginn der Coronaimpfungen bisher weder von den Kreiskliniken noch von Ärzten im Kreis erhalten. Das Amt erreichten 20 Verdachtsfälle einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung gemäß dem Informationsschutzgesetz (IfSG). Es wurden immunologische (Gürtelrose), neurologische (Gesichtslähmung, Sehnerventzündung), allergische, hämatologische (verringerte Blutplättchenzahl) und unspezifische (Abgeschlagenheit, Herz-Kreislaufprobleme, Fieber) Symptome beziehungsweise Erkrankungen gemeldet.

Die Fälle wurden ans Paul-Ehrlich-Institut weitergeleitet, das eine Bewertung der Fälle vornehme. Niedrige Fallzahlen ermöglichen keine solide Analyse: »Erst statistisch, durch gehäuftes Auftreten, lassen sich gesundheitliche Schädigungen als Impfnebenwirkungen festlegen«, so das Amt. (GEA)