REUTLINGEN. Der bundesweite Arbeitskreis Steuerschätzung hat seine Gesamtprognose für die kommenden Jahre erhöht. Das bestätigt die Industrie- und Handelskammer (IHK) in ihrer Ablehnung der von der Reutlinger Stadtverwaltung eingebrachten Anhebung der Grund- und der Gewerbesteuer. »Angesichts dieser Daten erneuern wir unsere Forderung, die Reutlinger Wirtschaft in der aktuell ohnehin prekären Situation nicht noch zusätzlich zu belasten«, sagt IHK-Steuerexperte Dr. Jens Jasper. Vor diesem Hintergrund begrüßt die IHK die Entscheidung, die geplante Abstimmung über den Doppelhaushalt 2021/2022 zu vertagen. »Das gibt den Fraktionen die Möglichkeit, noch einmal alle Optionen zu durchdenken und die Ergebnisse der Steuerschätzung einfließen zu lassen«, so Jasper.
Nach unten korrigiert
Die darin prognostizierten Einnahmen der Kommunen wurden für 2021 und 2022 leicht nach unten korrigiert. Für die Folgejahre ist mit habhaften Steigerungen der Einnahmen bei den Gemeinden zu rechnen: ab 2023 plus 2,2 Milliarden Euro, 2024 plus 3,5 Milliarden Euro und 2025 plus 4,2 Milliarden Euro. 2023 werden die geschätzten Gewerbesteuereinnahmen zudem den Ist-Wert aus 2019 überschreiten. Für die Stadt gilt es aus Sicht der IHK jetzt, finanziell durchzuhalten. »Ab 2023 wird es besser, dann werden sich hoffentlich die Investitionen in das Betz-Areal ausgezahlt haben«, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp. (pr)