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Hochschule Reutlingen startet Studie über sicheres Reisen in Pandemie-Zeiten

Die Hochschule Reutlingen untersucht in einer Machbarkeitsstudie, wie ein Corona-Test per App in den Buchungsprozess oder Check-in integriert werden kann.

Coronavirus - Flughafen Hamburg
Wenige Passagiere und kaum Betrieb gibt es am Morgen am Flughafen Hamburg. Foto: dpa/Marks
Wenige Passagiere und kaum Betrieb gibt es am Morgen am Flughafen Hamburg.
Foto: dpa/Marks

REUTLINGEN. In Zusammenarbeit mit Partnern aus der Medizin- und Touristikbranche startet die Fakultät Informatik der Hochschule Reutlingen eine Machbarkeitsstudie zum sicheren Reisen in Pandemie-Zeiten. Konkret geht es darum herauszufinden, ob und wie ein Covid-19-Test oder eine Impfbestätigung in den Buchungsprozess einer Reise oder den Check-in am Flughafen integriert werden kann. Gefördert wird das Projekt »Sicheres Reisen trotz Pandemie« vom Wissenschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg.

Mit der Machbarkeitsstudie greift die Hochschule ein Thema auf, das scheinbar leicht zu lösen ist: die Anzeige eines negativen Tests oder einer absolvierten Impfung in einer App. Dadurch, so die Idee, wäre es doch ganz einfach zu reisen, weil man das Testergebnis bei der Buchung oder beim Check-in am Flughafen anzeigen und in den Vorgang einbinden kann. Die Machbarkeitsstudie soll herausfinden, ob die Verknüpfung von Buchungsdaten einer Reise oder eines Hotels mit den Daten eines Test oder einer Impfung »unter Einhaltung aller Bestimmungen überhaupt möglich ist«, so Professor Dr. Christian Kücherer von der Fakultät Informatik, der die Studie zusammen mit Kollegen umsetzt.

Das Problem sei nicht die Anzeige auf einer App. Diese ist laut den Informatikern schnell programmiert. Die Probleme stecken wie so oft im Detail: in der Verknüpfung von sensiblen personenbezogenen Gesundheitsdaten, die einem hohen Datenschutz unterliegen, mit den Buchungsdaten eines Reiseunternehmens. Hinzu kommt, dass die IT-Systeme aus bisher völlig getrennten Anwendungsgebieten stammen. Eine besondere Herausforderung sei der internationale Informationsaustausch, der auch ein Ziel des Projekts ist.

Damit die Idee funktioniert, müsse die Information über die Person vom Moment der Probenentnahme bis hin zur Anzeige am Abreiseort lückenlos zugeordnet werden können. Dies erfordert eine durchgängige digitale Verbindung zwischen den Systemen von Ärzten, Labors und der Reisebranche. Auch die fachlichen, rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Länder müssten einbezogen werden.

Verknüpfung von Daten

Und genau aus diesen Gründen wollen die Reutlinger Wissenschaftler für ihre Machbarkeitsstudie Beteiligte aus allen Anwendungsgebieten an einen Tisch bringen und untersuchen, wie sich die unterschiedlichen Abläufe und IT-Systeme verbinden lassen. Neben den Laboren sind es unter anderem Reiseveranstalter, Flughäfen und Ärzte.

Angestoßen wurde das Projekt von Michael Röntzsch von Touristiksolution, Michael Lambertz von byond (ehemals TUI-Vorstand Marketing) und dem TravelTech Experten Salim Sahi, Gründer von Traffics. Damit das von den Reutlinger IT- Experten entwickelte Konzept auch wirklich praxistauglich wird, ist auch Michael Röntzsch als Tourismusexperte mit im Team, der seine praktischen Erfahrungen aus der Branche in das Projekt einbringt, Das Projekt, so Röntzsch, solle dabei so konzipiert werden, dass es später auch auf weitere Branchen, wie zum Beispiel den Kultursektor oder das Hotel – und Gaststättengewerbe erweitert werden kann. (pm)