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Gemeinderat macht den Weg fürs Reutlinger Stadthallen-Hotel frei

Mit großer Mehrheit – 33 Ja-Stimmen und sieben Neins – hat Reutlingens Gemeinderat am Dienstagabend eine Bebauungsplanänderung beschlossen, die dem neben der Stadthalle geplanten »Parkhotel« den Weg ebnet.

Das neben der Stadthalle geplante »Parkhotel« der Kategorie Vier Sterne Superior besteht aus einem Winkelbau in der südlichen Ec
Das neben der Stadthalle geplante »Parkhotel« der Kategorie Vier Sterne Superior besteht aus einem Winkelbau in der südlichen Ecke des Bürgerparks und einem 50 Meter hohen Turm, den Architekt Max Dudler mit einem Campanile vergleicht. Foto: Markus Niethammer
Das neben der Stadthalle geplante »Parkhotel« der Kategorie Vier Sterne Superior besteht aus einem Winkelbau in der südlichen Ecke des Bürgerparks und einem 50 Meter hohen Turm, den Architekt Max Dudler mit einem Campanile vergleicht.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. Stadtplaner Stefan Dvorak und Baubürgermeisterin Ulrike Hotz betonten, dass bereits der 2009 als Satzung beschlossene Bebauungsplan für das Bruderhausgelände ein Baufenster für ein Hotel vorgesehen habe. Der Änderung habe es bedurft, so Dvorak, weil das ursprüngliche Baufenster »rechteckig war«, die aktuelle Hotelplanung von Stadthallen-Architekt Max Dudler jedoch einen quadratischen Baukörper samt eines 50 Meter hohen Turms vorsieht.

Die nun als Satzung beschlossene Bebauungsplan-Änderung ermöglicht den Bau eines Hotels mit Boardinghaus mit zusammen 200 Zimmern, grünen Innenhöfen, Wellness-Bereich, Gastronomie, Hausbrauerei und Biergarten. Der Investor und spätere Betreiber, Wolfgang Scheidtweiler aus Pforzheim, sagte dem GEA unlängst, dass aktuell 190 Zimmer angedacht seien, von denen 110 bis 120 als klassische Hotelzimmer konzipiert würden.

»Jedermann hatte Gelegenheit, sich mit den Plänen zu beschäftigen«, erläuterte Stefan Dvorak das Verfahren. Die 20 Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit, die eingegangen seien, nannte er »vergleichsweise wenig«, obwohl das Projekt in den Medien »sehr präsent« gewesen sei. Kritik sei vor allem von örtlichen Hoteliers gekommen, »die sich Sorgen um die Konkurrenz hier machen«.

CDU-Fraktionschefin Gabriele Gaiser wertete den Satzungsbeschluss als »Hoffnungsballon«, den man in Zeiten der Pandemie starten lasse. Denn wenn nach Corona das Tagungsgeschäft und die Messen hoffentlich wieder anzögen, dann erstrecke sich der Bedarf »vielleicht auch auf alle Hotels«. Die Suche nach einem Investor, Betreiber und stimmigen Konzept sei ein »langer Weg gewesen«, meinte Grünen-Sprecherin Gabriele Janz, jetzt habe man »aus unserer Sicht eine gute Lösung gefunden«.

Die ablehnenden Stimmen kamen von den jeweils drei Räten der WiR- und der AfD-Fraktion sowie von Grünen-Stadtrat Holger Bergmann. (GEA)