Logo
Aktuell Statistik

Geburten auf Höchststand: Kreis Reutlingen fruchtbarer als Tübingen

Geburten 2021
Foto: Sebastian Gollnow
Foto: Sebastian Gollnow

STUTTGART. In Krisenzeiten kommen normalerweise weniger Kinder zur Welt, in Baden-Württemberg war dies im »Corona-Jahr« 2021 aber anders: Es wurde die höchste Geburtenrate der vergangenen 50 Jahre verzeichnet, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Rund 113 500 Kinder wurden lebend geboren und damit rund 5 500 mehr als 2020. Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau lag im Jahr 2021 bei 1,63 – ein Wert, der seit 1972 noch nie so hoch gewesen sei, hieß es.

Im Landkreis Reutlingen war die Geburtenrate mit 1,76 über dem Landesdurchschnitt und deutlich höher als im Landkreis Tübingen (1,47). Während im Kreis Reutlingen 2 993 Kinder auf die Welt kamen, waren es im Kreis Tübingen nur 2 350 Geburten.

Großes Stadt-Land-Gefälle

Die Statistikbehörde beobachtet seit den 200ern einen Anstieg der Kinderzahl – unter anderem sei die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Grund dafür. Es sei aber bemerkenswert, dass die Geburtenrate im zweiten Jahr der Pandemie nochmals deutlich und sogar auf den höchsten Wert seit 50 Jahren angestiegen sei. Denn Paare würden in gesellschaftlichen Krisensituationen meistens auf die Geburt von Kindern verzichten.

Allerdings lag die Geburtenrate weiterhin unter dem für eine Bestandserhaltung der Bevölkerung erforderlichen Niveau. Hierzu wäre eine Geburtenrate von 2,1 Kindern je Frau notwendig. Dieser Wert wurde in Baden-Württemberg letztmals im Jahr 1970 erreicht. Spitzenreiter unter den 44 Stadt- und Landkreisen war der Alb-Donau-Kreis mit einer Geburtenrate von 1,99 Kindern je Frau, gefolgt von Tuttlingen und Rottweil (jeweils 1,91). Am Ende der Skala rangieren Heidelberg (1,10), Freiburg und Karlsruhe (jeweils 1,31) sowie Stuttgart (1,32). (dpa/mdz)