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Aktuell Protest

Fußgänger demonstrieren auf der Lederstraße

Gegen die dauerhafte Sperrung des Fußgängerüberwegs am Matthäus-Alber-Haus haben am Samstag rund 200 Reutlinger im Laufen demonstriert. Mit dabei auch Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe.

Die Demonstranten protestieren gegen die Schließung des Fußgängerüberwegs am Matthäus-Alber-Haus.
Die Demonstranten protestieren gegen die Schließung des Fußgängerüberwegs am Matthäus-Alber-Haus. Foto: Stephan Zenke
Die Demonstranten protestieren gegen die Schließung des Fußgängerüberwegs am Matthäus-Alber-Haus.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. »Fußgänger bremsen, damit Räder rollen? Das ist keine Verkehrswende!« empört sich Peter Stary als Organisator der Fußgängerdemonstration auf der Lederstraße am Samstagmorgen. Die dauerhafte Schließung des Überwegs direkt bei der Luftmessstation an der Lederstraße könne ja wohl nur »ein Treppenwitz« sein. So sehen das auch die rund 200 Teilnehmer des kleinen Protestzuges, der mit freundlicher Unterstützung der Polizei im Wortsinne laufend demonstriert.

»Wer denkt sich sowas aus«, fragen die Demonstranten.
»Wer denkt sich sowas aus«, fragen die Demonstranten. Foto: Stephan Zenke
»Wer denkt sich sowas aus«, fragen die Demonstranten.
Foto: Stephan Zenke

Immer wenn die Fußgängerampel, die es in Zukunft ja nicht mehr geben soll, auf Rot geschaltet hätte, überqueren die Protestler die vier Spuren der Lederstraße mit ihren eindeutigen Plakaten und Transparenten. Währenddessen haben die Autofahrer im Stau genügend Gelegenheit genau zu lesen, was dort geschrieben steht: »Wer denkt sich sowas aus«, »Das meint die Stadtverwaltung nicht wirklich ernst, oder doch?« Es herrscht allgemeines Unverständnis über die Begründung für die dauerhafte Sperrung des Überweges.

Mit dabei ist Aktivist Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe.
Mit dabei ist Aktivist Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. Foto: Stephan Zenke
Mit dabei ist Aktivist Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe.
Foto: Stephan Zenke

Denn mit dieser Maßnahme sollen die Schadstoffwerte sonst stehender und anfahrender Autos an der Messstelle reduziert werden, um drohende Dieselfahrverbote zu verhindern, was die Demonstranten für den falschen Weg halten. Sie fordern eine wirkliche Verkehrswende. »Der Fußgängerverkehr muß gefördert werden, und nicht behindert«. Dabei spielt es für Organisator Peter Stary auch keine Rolle, dass zwei bequeme Möglichkeiten für Menschen, die gerne laufen, sich in Sichtweite befinden: Der Überweg an der Stadtbibliothek sowie die Unterführung rüber zum Parkhaus. Es geht ums Prinzip. Darum geht's auch einem prominenten Gast der Demonstration.

Rund 200 junge und ältere Reutlinger beteiligen sich an der Demonstration.
Rund 200 junge und ältere Reutlinger beteiligen sich mitte Januar an der ersten Demonstration. Foto: Stephan Zenke
Rund 200 junge und ältere Reutlinger beteiligen sich mitte Januar an der ersten Demonstration.
Foto: Stephan Zenke

Mit dabei ist Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, die mit zahlreichen Klagen vor Gericht Länder und Kommunen zur Einhaltung geltender Luftschadstoff-Grenzwerte gezungen hat, was vielerorts eben Fahrverbote für bestimmte Diesel bedeutet. »Die Politik soll sich nicht um Autos, sondern um Menschen kümmern«, betont Resch, »da vermisse ich in Reutlingen ausreichende Initiativen«. Auf das neue Stadtbuskonzept angesprochen äußert der Aktivist immerhin Lob. (GEA)