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Freie Wähler wollen Reutlingen zur »essbaren Stadt« machen

Muss ja nicht gleich wie in Chicago sein, kann aber: öffentliche Gemüsebeete in der »Hauptstadt für Urban Farming«. FOTO: CONZEL
Muss ja nicht gleich wie in Chicago sein, kann aber: öffentliche Gemüsebeete in der »Hauptstadt für Urban Farming«. FOTO: CONZELMANN
Muss ja nicht gleich wie in Chicago sein, kann aber: öffentliche Gemüsebeete in der »Hauptstadt für Urban Farming«. FOTO: CONZELMANN

REUTLINGEN. In Reutlingen gebe es längst Projekte, die der »essbaren Stadt« zugeordnet werden könnten, findet Arno Valin vom Gartenbauamt. Er zählt vier Flächen auf, die alle einschlägigen Merkmale tragen.

Paradebeispiel sei eine Teilfläche der Grünanlage Kelternplatz (Burgstraße hinter dem Hallenbad). Sie wurde 2015 von der Stadt in die Hände der Arbeiterbildung gegeben – als Fläche für »Urban Gardening« samt finanzieller Unterstützung. Seither blüht und gedeiht es dort.

Zwei Jahre später, im Jahr 2017, folgte eine Aktion von Baff (Lebenshilfe Reutlingen) in der Innenstadt, die Valin ebenfalls dem Thema zuschreibt. Baff stellte an verschiedenen Stellen in der Innenstadt Behältnisse mit Blumen und Gemüsepflanzen auf – ernten konnte jeder. »Nachdem die Behältnisse weitestgehend defekt waren, wurden sie im Jahr 2019 endgültig abgeräumt«, weist Valin auf das wenig erfreuliche Ende hin.

Ebenfalls essbar sind die Äpfel in der Pomologie – auch sie ein Zeichen von »essbarer Stadt«, findet Valin. In der Pomologie wurden neue Obstbäume gepflanzt, das Obst kann von jedermann geerntet werden. Diese Möglichkeit nutzen bisher vor allem Kindergärten zur eigenen Saftherstellung. Und schließlich sind da noch die Obstbäume auf städtischen Flächen, etwa die Obstbaumwiese im Hohbuch, und auf Spielplätzen, unter anderem beim Spielplatz Vogelwäldle in Ohmenhausen. Sie alle können von Bürgern abgeerntet werden.

Mit einer Idee aus Pfullingen komplettiert Valin seine Vorstellungen von der »essbaren Stadt«. In Pfullingen gibt es nämlich den Brauch, dass Besitzer von Streuobstwiesen ihre Bäume mit weißen Bändern kennzeichnen und so zum Abernten durch Dritte freigeben. Die Reutlinger Verwaltung werde prüfen, ob eine derartige Aktion ebenfalls organisiert und durchgeführt werden kann. (GEA)