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Filtersäulen in der Lederstraße: »Das ist langfristige Strategie«

Filtersäulen in der Lederstraße sollen helfen, Dieselfahrverbote zu vermeiden. Die Idee wird dem Gemeinderat am Donnerstag präsentiert, doch schon jetzt gibt es Kritik. Baubürgermeisterin Ulrike Hotz verteidigt die Maßnahme.

Ulrike Hotz.
Ulrike Hotz.
Ulrike Hotz.

REUTLINGEN. Dieselfahrverbote würden Reutlingen hart treffen. Ulrike Hotz weiß das. Deshalb will die Baubürgermeisterin Fahrverbote jeglicher Art vermeiden. Damit das klappt, muss der Stickstoffdioxidwert in der Stadt bis 2020 auf 40 Mikrogramm pro Kubikmeter sinken. Reutlingen ist dabei auf einem guten Weg. »Die Messwerte fallen«, sagt Hotz. Lag der Jahreswert 2016 noch bei 66 Mikrogramm pro Kubikmeter, waren es 2018 nur noch 52,6. Maßnahmen wie das Stadtbuskonzept werden helfen, den Wert bis 2020 noch weiter zu drücken, sagt die Baubürgermeisterin. Dieses Konzept werde aber nicht sofort von jedem angenommen. Deshalb sei es wichtig, auf der »sicheren Seite zu sein«, so Hotz. 

Somit sind weitere Schritte aus ihrer Sicht unerlässlich. Wie zum Beispiel das Aufstellen von Filtersäulen in der Lederstraße. »Diese Maßnahme ist notwendig, um Fahrverbote zu vermeiden«, sagt Hotz. Auf die Kritik, die »Filter Cubes« seien nicht nachhaltig, will sie nicht direkt antworten, betont stattdessen, dass die Stadtverwaltung viele nachhaltige Schritte unternommen hat und das auch weiter tun wird: »Unser Ziel ist es den Individualverkehr so weit es geht zu reduzieren. Daran wird sich nichts ändern«, so die Baubürgermeisterin.

Die hohen Kosten - Stadtrat Karsten Amann geht von mehr als einer Million Euro aus - schrecken sie nicht ab. Der Grund ist einfach: »Das Land stellt uns in Aussicht, 50 Prozent der Kosten für die Filtersäulen zu übernehmen«, sagt die Baubürgermeisterin. Das schließe auch die Betriebskosten mit ein. Dass das Geld für die »Filter Cubes« bislang noch nicht im Haushalt der Stadt auftaucht, begründet sie damit, dass es diese Säulen noch nicht so lange gibt und das Konzept erst kurzfristig entwickelt wurde. Trotzdem sei das Ganze keine Hauruck-Aktion. Und schon gar keine Kosmetik, wie es auf Facebook bezeichnet wird. »Das ist langfristige Strategie«, betont Hotz. Schließlich dürfe man das Risiko, dass plötzlich 50.000 Autofahrer aus dem Kreis Reutlingen nicht mehr in die Innenstadt fahren dürfen, nicht eingehen. (GEA) 

Wieso Stadtrat Karsten Amann Kritik an den Filtersäulen übt, lesen Sie hier.