REUTLINGEN. Das Reutlinger Spendenparlament vergab in seiner jüngsten Sitzung 18 500 Euro für fünf Projekte. Vertreter der Projekte »Ausbildungsabschluss für Asylbewerber«, »HIV-/STI-Testprojekt im Landkreis Reutlingen auf der Schwäbischen Alb«, »Pferde stärken Kinder«, »Kunst (be-)greifen – Kunst erleben« sowie der »Donnerstagsclub« stellten ihre Arbeit vor.
So unterstützt »pro labore« fünf Asylbewerber, die es besonders schwer mit der deutschen Sprache und den Anforderungen der Berufsschule haben. Sie haben unterschiedliche Voraussetzungen und traumatische Erfahrungen. Hinzu kommen familiär belastende Faktoren, da Familienmitglieder zum Teil noch in den Herkunftsländern leben. Um die Chance auf einen Gesellenbrief zu erhalten, muss viel im Einzelunterricht aufgearbeitet werden. Mit dem Förderbetrag von 4 100 Euro soll das Umschulungsziel erreicht werden.
Pferde und Kunst
2 200 Euro werden der Aidshilfe Tübingen-Reutlingen für ihr Projekt zur Verfügung gestellt. Der Verein führt auf der Schwäbischen Alb anonyme und teils kostenlose Abend-HIV/STI-Testsprechstunden durch, in denen sich Interessierte beraten und testen lassen können. In einem Pilotprojekt soll ermittelt werden, wie das Angebot angenommen wird.
"Pferde stärken Kinder" soll Schülern der St. Wolfgangschule die Möglichkeit geben, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, zu lernen sich durchzusetzen und "Führungsqualitäten zu entwickeln. Mit 6 000 Euro sollen Lehrkräfte der Klassen 4, 5 und 6 gemeinsam mit der Schulsozialarbeit Kinder auswählen, die sich im Schulalltag oftmals schwertun und durch ihre Verhaltensweisen auffallen. Was die Kinder im Umgang mit den Pferden erfahren und lernen, soll ihnen helfen, sich selbstbewusst im schulischen Alltag zu verhalten und Situationen differenzierter wahrzunehmen. Über 3 200 Euro freut sich der Freundeskreis des Städtischen Kunstmuseum-Spendhaus Reutlingen. Um dauerhaft Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen in das museumspädagogische Programm zu integrieren, müssen Kunstwerke erlebbar gemacht werden. Hierzu werden finanzielle Mittel für unterschiedliche Materialien benötigt.
Zum Beispiel sollen Reliefbilder und Brailleschrift die Kunstwerke fühl- und lesbar gemacht werden. Bei der Darstellung eines ersten Kunstwerkes auf diese besondere Weise seien gute Erfahrungen gemacht worden. Die Fördermittel werden dazu verwendet, zwei weitere Kunstwerke so leichter zugänglich zu machen.
Seit den 1970er-Jahren besteht der Donnerstagsclub. Träger ist der Diakonieverband Reutlingen. Er richtete sich anfangs an Menschen mit seelischen Problemen nach einem Krankenhausaufenthalt und bietet ein vielseitiges und abwechslungsreiches Freizeitangebot, wie Vorträge, kulturelle Veranstaltungen sowie Spaziergänge und an den Samstagen Kaffee, Kuchen und Spiele. Mit den 3 300 Euro des Spendenparlaments werden die Aktivitäten des Donnerstagsclubs auf neue Zielgruppen ausgerichtet und finanziert.
Erstmals wurden Ehrungen im Rahmen der Parlamentssitzung durchgeführt. Die beste Läuferin sowie der beste Läufer des Spendenmarathons am 22. September erhielten einen Preis, der vom Landkreis gestiftet wurden.
Anna Maginot, die für das Polizeipräsidium Reutlingen 85 Runden gelaufen ist, wird ihren Preis einem wohltätigen Zweck zukommen lassen. Simon Dandy freut sich ebenfalls über den Gutschein, den er für 101 Runden im Rahmen des Spendenmarathons gelaufen ist. Die beste Gruppe mit 2 500 Runden ist zu einer Betriebsbesichtigung bei der Villforth Siebtechnik eingeladen. (pr)