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Erste reine Fahrradkreuzung in Reutlingen eröffnet

Wo sich zwei Fahrradstraßen treffen: Feierliche Einweihung des Knotenpunkts Hindenburg-/Bellinostraße zeigt, wie Straßenraumneugestaltung aussehen kann.

Fahrradkreuzung
OB Thomas Keck beim feierlichen Banddurchschneiden an der neuen Kreuzung am Eingang der Pomologie. Foto: Markus Niethammer
OB Thomas Keck beim feierlichen Banddurchschneiden an der neuen Kreuzung am Eingang der Pomologie.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. Ein kleiner Schnitt für Oberbürgermeister Thomas Keck. Ein großer Schritt für die Radfahrer in der Stadt: Am Knotenpunkt Hindenburg-/Bellinostraße wurde Straßenraum in Reutlingen erstmals deutlich und konsequent zugunsten der Rad fahrenden Verkehrsteilnehmer umgestaltet. Die Kreuzung zweier Fahrradstraßen zeigt, wo es langgehen kann in Sachen ernsthafte Radverkehrsförderung unter der Achalm.

»Was lange währt, wird sehr gut«, behauptete Oberbürgermeister Thomas Keck bei der Einweihung des Knotens kühn verallgemeinernd. Am Eingang der Pomologie trifft dies jedenfalls zu. Und auch die Fußgänger profitieren, betonte Keck. Die Straße vorm zebrabestreiften Überweg wurde verengt, zwei Hubbel helfen Autofahrer beim Bremsen, zusätzlich hat die Bellinostraße die Vorfahrt bekommen. All dies bewirkt, dass sich Autofahrer jetzt mit großer Vorsicht an die Kreuzung herantasten.Autofahrerin »vernoddelt« 400 000 Euro wurden investiert. Das Land fördert die Baumaßnahmen laut Keck mit bis zu 80 Prozent. Nach acht Wochen Bauzeit übertreffe das Ergebnis seine Erwartungen, befand das Stadtoberhaupt. »Das ist kein Provisorium.«

Mit dem neuen Knotenpunkt ist auch Reutlingens erste durchgehende Radroute vollendet: die Route 1 von der Vera- in die Konrad-Adenauer-Straße. Vertreter vom Reutlinger VCD (Verkehrsclub Deutschland) und ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) nahmen am feierlichen Banddurchschneiden teil: Mit dem OB freute sich eine ganze Schar von Radverkehrsunterstützern außerhalb des Rathauses – darunter auch WiR-Gemeinderat Marco Wolz, der sich mit der Initiative »Eltern für radelnde Schüler« frühzeitig für Verbesserung der Sicherheit auf der Route eingesetzt hatte, die zu Stoßzeiten stark von Kindern frequentiert ist.

Nur die Autofahrer müssen sich noch an die neue Lage gewöhnen. Eine Mercedes-B-Klassefahrerin schimpfte freundlich aus dem Auto heraus gen OB Keck über die Hubbel: »Beim ersten Mal hat’s mich ganz schön vernoddelt.« (GEA)