REUTLINGEN. Der Absturz von der Friedensbringerin zur Ratte der Lüfte begann in Deutschland vermutlich kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges. In den Ruinen zerbombter Städte fanden die Nachfahren von »Columba livia«, der Felsentaube, ideale Brutbedingungen. Als dann der Wohlstand das Land überflutete, lebten die verwilderten Haustauben wie im Schlaraffenland. Sie lernten, sich nicht nur von Körnern zu ernähren, sondern von dem, was Menschen wegwerfen. Brot, Pizzareste, Pommes, selbst Schokolade picken sie mit bis zu 16 000 Pickbewegungen pro Tag von den Straßen auf - auch in Reutlingen. Und auch hier wie in fast jeder deutschen Großstadt sind sie ein Ärgernis, wenn sie in Schwärmen durch Fußgängerzonen flattern.
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