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Aktuell Landtagswahl

Die Pandemie hat's noch verstärkt: Briefwahl boomt in Reutlingen

Bislang wurden 16.000 Briefwahl-Anträge in Reutlingen gestellt. Bis Freitag, 12. März, 18 Uhr, können noch Anträge gestellt werden.

Briefwahl boomt: Auch ohne großen Publikumsverkehr hat das Mitarbeiterteam im Spitalhofsaal alle Hände voll zu tun FOTO: PIETH
Briefwahl boomt: Auch ohne großen Publikumsverkehr hat das Mitarbeiterteam im Spitalhofsaal alle Hände voll zu tun FOTO: PIETH
Briefwahl boomt: Auch ohne großen Publikumsverkehr hat das Mitarbeiterteam im Spitalhofsaal alle Hände voll zu tun FOTO: PIETH

REUTLINGEN. Es läuft wie erwartet: Briefwahl boomt in Reutlingen. Über 16.000 Anträge sind bislang schon eingegangen, bei den Landtagswahlen 2016 waren es insgesamt 11.500. Trotzdem geht es im zum Briefwahlbüro umfunktionierten Spitalhofsaal drei Wochen vor der Landtagswahl am 14. März relativ ruhig zu: Die meisten Anträge werden postalisch, per Mail oder online gestellt. »Es war zu erwarten, dass sich der Publikumsverkehr in Grenzen hält«, sagt Wahlleiterin Davina Klemm.

Pandemiebedingt bevorzugen viele Reutlinger die kontaktlose Antragstellung, die allerdings auch sehr bequem ist. Vor allem, wenn man den QR-Code auf der Wahlbenachrichtigung nutzt. Eine Angelegenheit von 20 Sekunden, hat Davina Klemm getestet: »Das ist vorausgefüllt, man muss nur den Geburtstag eintragen.« Auch wenn erwartungsgemäß nur wenige persönlich die Anträge abholen oder abgeben, ist der Spitalhofsaal nach allen Regeln der Hygieneverordnungen ausgestattet. Um die Wähler, die kommen, zu schützen – aber natürlich auch die Mitarbeiter.

Und die haben – auch ohne Publikumsverkehr – gut zu tun. Denn wie auch immer die Anträge gestellt werden: »Alle Wege landen im Spitalhof«, so die Wahlleiterin. Bei jedem Briefwahlantrag müssen die Mitarbeiter die Daten prüfen, bei Online-Anträgen übernimmt das System. Erst dann druckt das Helferteam die Wahlscheine aus, die samt Stimmzettel, Wegweiser und den beiden Umschlägen an den Adressaten geschickt werden.

Briefwahlbezirke aufgestockt

»Denen wird nicht langweilig«, meint Davina Klemm. Auch bei der Auszählung am Wahlsonntag dürfte keine Langeweile aufkommen. Weil klar war, dass die ohnehin immer beliebtere Briefwahl in Pandemiezeiten noch stärker gefragt sein wird, hat das städtische Hauptamt die Briefwahlbezirke von 22 auf 36 aufgestockt, die Urnenwahlbezirke von 67 auf 52 reduziert. Jeder Wahlbezirk ist mit acht Personen – inklusive Wahlvorstand – besetzt, aufgeteilt in zwei Schichten. Hauptamtsleiter Hartmut Queisser rechnet mit einem Briefwahlanteil von 40 Prozent. Bei 76.000 wahlberechtigten Reutlingern wären das etwa 21.000 Stimmzettel, pro Team müssten am 14. März dann 600 ausgezählt werden.

»Da haben unsere Briefwahlvorstände noch einen guten Puffer«, versichert Davina Klemm. Und es ginge locker mehr. »Hätten wir eine 70-prozentige Briefwahlbeteiligung bei einer Gesamtbeteiligung von rund 70 Prozent, müssten die Briefwahlvorstände rund 1.000 Stimmzettel auszählen. Das ist bei einer Landtagswahl mit einer Stimme auch gut machbar«, so die Wahlleiterin.

Briefwahlanträge können bis Freitag, 12. März, 18 Uhr, gestellt werden; Online-Anträge bis Donnerstag, 11. März, 12 Uhr. Das Briefwahlbüro im Spitalhofsaal hat montags bis mittwochs von 8 bis 17 Uhr geöffnet, donnerstags von 8 bis 19 Uhr, freitags von 8 bis 14 Uhr, an den letzten beiden Samstagen vor der Wahl von 8 bis 14 Uhr. (GEA)