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Der halbe Reutlinger Leonhardsplatz wird umgestaltet

Die Verwaltung will in der Oststadt die Hälfte des Leonhardsplatzes umgestalten. Dafür sollen zehn Parkplätze wegfallen. Was genau geplant ist.

Ein Blick aufs »Reallabor« Leonhardsplatz. Foto: Stadt Reutlingen
Ein Blick aufs »Reallabor« Leonhardsplatz.
Foto: Stadt Reutlingen

REUTLINGEN. Eines der vielen Langzeitläufer-Themen in der Stadt ist die Nutzung und Umgestaltung des Leonhardsplatzes. Die Oststadtinitiative ILOS hat das Thema mit einem Workshop einmal wieder ins Rampenlicht gehoben. Vor einem guten Jahr wurden die Ergebnisse im Bauausschuss vorgestellt.

Im jüngsten Bauausschuss präsentierten Baubürgermeisterin Angela Weiskopf und Tiefbauamtschef Frank Bader nun den Umsetzungsplan für ein »Reallabor« vor dem Finanzamt. Eine Umgestaltung light: Soll doch zunächst nur der halbe Parkplatz zur Verfügung gestellt werden, knapp 300 Quadratmeter. Bei Ausgestaltung und Bespielung der Fläche sollen die Bürger kräftig mitmischen und ihre Ideen einbringen.

Robinien leiden in zu kleinen Baumquartieren

Die Stadt will derweil den »grünen Rahmen schaffen« und im ersten Schritt im westlichen Teil des Platzes zehn Parkplätze entfernen. Damit entsteht – vorgesehen ist im kommenden Frühjahr – Raum für die Vergrößerung der zu kleinen Baumquartiere, in der Robinien litten. Von den zwölf Vorhandenen sind sieben »abgängig«, erläuterte Bader. Neue Bäume sollen gepflanzt werden mit »wilden Bauminseln« außenrum. Auf den vorhandenen Betonstufen sollen Sitzauflagen montiert sowie drei mobile Liegestühle angeschafft werden.

Eine grundlegende Sanierung des Platzes erlaube die Haushaltslage nicht. 70.000 Euro sollen investiert werden. Dank Förderung blieben nur 7.000 Euro an der Stadt hängen. Der Bescheid steht allerdings noch aus, merkte Bader am Rande an.

Auf der anderen Hälfte des Platzes bleiben die Parkmöglichkeiten erhalten. Für Veranstaltungen soll aber der ganze Platz frei gemacht werden können.

Für die Grünen und Unabhängigen freute sich Gabriele Janz, dass sich nach längerer Vorgeschichte etwas bewegt. Seit über den Rahmenplan Oststadt diskutiert wird, war deutlich geworden, dass die Bürger viel Interesse an diesem kleinen Zipfel Oststadt haben und sich viele eine andere Nutzung wünschen.

CDU sorgt sich um wegfallende Parkplätze

CDU-Rat Udo Weinmann warnte davor, zu viel Parkraum wegfallen zu lassen. Er kritisierte auch, dass die Dezernentin nur eine Mitteilung vorgelegt hatte, über die der Rat nicht abstimmen konnte. Die CDU möchte ein einheitliches Konzept für den Platz und den umliegenden Bereich, der auch die Leonhardskirche umfasst.

Das Gotteshaus hatte nach der Entwidmung 2011 das Reutlinger Immobilienunternehmen Rall von der Evangelischen Kirche gekauft. Seitdem hat sich nichts getan. Investor und Stadt konnten keinen gemeinsamen Nenner finden hinsichtlich der Entwicklung, in die auch der Bereich mit dem kleinen Park zwischen Innerer und Äußerer Kelterstraße einbezogen werden soll.

Udo Weinmann forderte, wieder mit dem Investor – der im Ausschuss nicht namentlich genannt wurde – ins Gespräch zu gehen, ein Gesamtkonzept zu entwickeln und »nicht kleinklein« zu machen.

SPD-Rat Ramazan Selcuk wollte aus den Worten von Weinmann herausgehört haben, dass die Stadtverwaltung mit dem Investor spiele: »Wer spielt mit wem?«, die Frage stellte er in den Raum. Baubürgermeisterin Angela Weiskopf versprach, Kontakt mit dem Investor aufzunehmen. In Sachen Parkplätze verweist die Verwaltung auf die jüngsten Untersuchungen im Rahmen des Mobilitätsplans für die Altstadt. Danach seien auch in diesem Stadtbereich sowohl im Straßenraum als auch in der Finanzamts-Tiefgarage genügend Angebote vorhanden. (GEA)