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Das große Brüten im Reutlinger Naturkundemuseum

Großer Andrang bei der Sonderausstellung über Küken und Hühnereier

Gespannte Blicke auf das muntere Treiben in der Laufarena. FOTOS: NIETHAMMER
Gespannte Blicke auf das muntere Treiben in der Laufarena. Foto: Markus Niethammer
Gespannte Blicke auf das muntere Treiben in der Laufarena.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. Gespannte Stille herrscht im dritten Stock des Reutlinger Naturkundemuseums. Aufmerksam beobachten die acht Kindergartenkinder der Kita Steinbergstraße die schon geschlüpften Küken in den zwei wärmebestrahlten Holzkisten.

Jedes Jahr zu Ostern brütet das Naturkundemuseum in einer Sonderausstellung Hühnereier aus. Die Eier kommen vom Pfullinger Erlebnisbauernhof Schwillehof, wohin die Küken, nachdem sie zwei Wochen in den sogenannten Laufarenen – unter Wärmelampen und den Blicken der Besucher – verbracht haben, wieder zurückgebracht werden. Die Eltern, Großeltern und Urgroßeltern des aktuellen Jahrgangs haben wahrscheinlich auch schon im Naturkundemuseum das Licht der Welt erblickt.

Nicht alle Küken sind gelb

Dass Hühnerküken immer gelb sind, ist ein weitverbreiteter Irrtum. Die insgesamt über 30 Küken, die sich hier in den Kisten tummeln, haben Färbungen von Schwarz, Braun, Gelb und Weiß. Meist eine schwer definierbare Mischung aus allen. In den Kinderstuben der Küken befindet sich neben einem Fress- und einem Trinknapf noch genug Platz, um noch etwas unbeholfen über den mit Sägespänen bedeckten Boden zu tapsen oder schon aufgeregt hopsend den Kasten zu erkunden. Alternativ scheinen sich die Küken auch ganz gerne einfach mal der Länge nach auf das faule Gefieder zu legen. Gerade die erst ein paar Tage alten Piepmätze machen das des Öfteren, sodass sich schon mancher Besucher besorgt nach dem Gesundheitsstand der Faulenzer erkundigt habe, berichtet Dr. Katja Bader, die mit ihrem Team die Besuchergruppen durch die Ausstellung führt.

Die Biologin Dr. Katja Bader und ihr Team führen durch die Ausstellung.
Die Biologin Dr. Katja Bader und ihr Team führen durch die Ausstellung. Foto: Markus Niethammer
Die Biologin Dr. Katja Bader und ihr Team führen durch die Ausstellung.
Foto: Markus Niethammer

Das eigentliche Ausbrüten passiert einen Raum weiter: Dort liegen die Eier, allesamt noch verschlossen, bei exakt temperierten 37,6 Grad Celsius im Brutkasten. Hin und wieder wackelt mal eines. Die Eier seien so getimt, erklärt Katja Bader, dass die Küken am Wochenende, am 21. Tag ihres Ei-Aufenthaltes nämlich, ihre Schale von innen aufbrechen und aus ihrem Bettchen, bestehend aus mit Eigenurin angereicherter Nährmasse steigen. Begleitend illustriert wird das große Schlüpfen von einer Bildergalerie und einem Erklärfilm.

Nackte Hälse

»Warum haben die keine Federn am Hals?«, fragt ein Kind und deutet auf ein Küken, das in gemustertem Federkleid und nur mit dunklem Mützchen aussieht wie eine ältere Dame im dicken Wintermantel. Die Frage kommt gleich mehrmals auf. »Das ist eine eigene Rasse«, erklärt die Biologin den Kindern, »das sind unsere Nackthalshühner«. Sie beantwortet den kleinen Besuchern jede Frage, die beim Betrachten des süßen Federviehs aufkommt. Nur die Frage nach den einzelnen Namen der Küken kann sie nicht befriedigend beantworten. (GEA)

 

 

SONDERAUSSTELLUNG

Ausstellung »Wir brüten was aus – Osterküken« noch bis einschließlich Sonntag, 28. April, im Naturkundemuseum Reutlingen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 11bis17 Uhr, Donnerstag 11 bis19 Uhr, Sonn- und Feiertage 11bis18 Uhr. Eintritt frei.