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Aktuell Stadtverkehr

Busfahrerstreik in Reutlingen beendet

Ein Warnstreik von Busfahrern hat am Dienstagmorgen den Reutlinger Stadtverkehr lahmgelegt. Um 13.30 Uhr wurde der Streik am ZOB beendet.

Warnstreik der Busfahrer: Der ZOB als Busparkplatz
Warnstreik der Busfahrer: Der ZOB als Busparkplatz (Archivbild). Foto: Stephan Zenke
Warnstreik der Busfahrer: Der ZOB als Busparkplatz (Archivbild).
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. Zu dem Warnstreik von Busfahrern bei privaten Busunternehmen hat die Gewerkschaft Verdi in mehreren Städten Baden-Württembergs aufgerufen, und legte damit auch in Reutlingen den Stadtverkehr lahm. Denn die Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft ist ein privates Busunternehmen. Zum Warnstreik aufgerufen waren in Reutlingen 150 Busfahrer der RSV und von ihr beauftragter Unternehmen. Die Schnellbuslinie Expresso war wegen ihrer überregionalen Bedeutung von den Streikmaßnahmen ausdrücklich ausgenommen.

In langen Reihen parkten die Busse dort, wo normalerweise reger Betrieb herrscht. Auf Flugblättern hat die Gewerkschaft die Fahrgäste um Verständnis für ihre Forderungen in den laufenden Tarifverhandlungen gebeten.

Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Erhöhung des Stundenlohnes der Busfahrer um 5,8 Prozent.
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Erhöhung des Stundenlohnes der Busfahrer um 5,8 Prozent. Foto: Stephan Zenke
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Erhöhung des Stundenlohnes der Busfahrer um 5,8 Prozent.
Foto: Stephan Zenke

»Busfahrer bei privaten Unternehmen verdienen im Schnitt knappe 10 Prozent weniger als Beschäftigte im öffentlichen Dienst«, erklärt Benjamin Stein als Geschäftsführer des Bezirks Fils-Neckar-Alb von Verdi. In Zahlen bedeute das auf der Gehaltsabrechnung: 14,64 Euro pro Stunde. Wer mindestens zwei Jahre hinter dem Lenkrad sitzt, bekomme dann 16,07 Euro, und nach zehn Jahren als Busfahrer seien es dann 17 Euro. Laut Verdi erheblich zu wenig Lohn für einen sehr verantwortungsvollen Beruf. Deshalb fordert die Gewerkschaft 5,8 Prozent mehr Lohn bei zwölf Monaten Laufzeit.

Der bisherige Tarifvertrag ist Ende 2018 ausgelaufen, die erste Verhandlungsrunde im Januar brachte keine Einigung. »Die Arbeitgeberseite kam ohne Angebot«, so Benjamin Stein. Vor der nächsten Verhandlungsrunde am 7. Februar in Böblingen erhöht die Gewerkschaft deshalb jetzt mit den Warnstreiks den Druck. Gestritten wird dabei auch um Ruhezeiten und die Arbeitsbedingungen.

»Ab 14 Uhr werden die RSV-Linien wieder befahren«, teilt Verdi-Funktionär Benjamin Stein dem GEA mit. Aus der Sicht des Gewerkschafters war die Aktion »ein voller Erfolg«. Rund 100 Busfahrer hätten sich an der Streikkundgebung beteiligt. (GEA)