Die Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft RSV kämpft seit dem Lockdown mit einer Finanzlücke von neun Millionen Euro, weil nicht mehr, sondern weniger Menschen im Bus sind. Der Gemeinderat muss in den Beratungen zum anstehenden Doppelhaushalt entscheiden, wo er Prioritäten setzt.
Weiter Zuschüsse aus Berlin
Stadtplaner Stefan Dvorak beschriebden Stadträten deshalb seine Ideen unter Vorbehalt: Es werde zu entscheiden sein, ob das 2019 eingeführte und überaus erfolgreiche Umweltticket-Paket überhaupt fortgeführt wird, und wenn ja, ob die Stadt in Form von weiteren Vergünstigungen noch eine Schippe drauflegen kann.
Das Umwelt-Ticket-Paket soll – Finanzierbarkeit vorrausgesetzt – zum 1. Januar 2021 um weitere tarifliche Vergünstigungen zum »Reutlinger Umwelttarif« ausgebaut werden. Vergünstigt werden vor allem Monats- und Jahrestickets – zum einen, um die Kunden an den ÖPNV zu binden und zum anderen, damit der Einstieg in den Bus schneller abgewickelt wird.
Ein Wochenende kostenlos
Auch plant die Stadt, in diesem Jahr wieder an der »europäischen Mobilitätswoche« teilzunehmen, die vom 16. bis 22. September stattfindet. »In dieser Woche dreht sich alles um das Thema nachhaltige Mobilität«, sagt Dvorak. Er will »innovative Verkehrslösungen« vorstellen und »mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität« werben. Die Stadtverwaltung plant als Maßnahme für die Teilnahme an dieser Mobilitätswoche einen autofreien Sonntag. Hierzu soll ein Abschnitt des Streckenzugs Karl-/Eberhardstraße gesperrt werden. Am Samstag und Sonntag, 19. und 20. September, soll dann Busfahren kostenfrei sein. (GEA)